Von der Leyen darf Doktortitel behalten

Medizinische Hochschule Hannover sieht keine ausreichenden Hinweise für ein Plagiat

  • Lesedauer: 2 Min.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kann ihren Doktortitel behalten. Das entschied der Senat der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Mittwoch nach Prüfung der Plagiatsvorwürfe. Es seien aber einige Plagiate festgestellt worden, sagte MHH-Präsident Christopher Baum. »Es geht um Fehler, nicht um Fehlverhalten.« Es habe keine Täuschungsabsicht vorgelegen.

Die MHH hatte die Doktorarbeit von der Leyens, die nur 62 Seiten umfasst, ein halbes Jahr lang geprüft. Plagiatsjäger hatten von der Leyen im September schwere Regelverstöße in der 1990 erschienenen
Arbeit vorgeworfen. Die CDU-Politikerin streitet die Vorwürfe ab. Sie selbst bat ihre frühere Hochschule um eine Überprüfung der Arbeit.

Die medizinische Doktorarbeit aus dem Bereich Frauenheilkunde trägt den Titel: »C-reaktives Protein als diagnostischer Parameter zur Erfassung eines Amnioninfektionssyndroms bei vorzeitigem Blasensprung und therapeutischem Entspannungsbad in der Geburtsvorbereitung«.

Ende September hatte die Medizinische Hochschule Hannover mitgeteilt, dass sie die Überprüfung der Arbeit ausweite, nachdem die Ergebnisse einer von der Ministerin selbst angestoßenen Vorprüfung vorlagen. Die Hochschule betonte zu dem Zeitpunkt, dass die Einleitung einer solchen Hauptprüfung aber keinen Rückschluss auf das mögliche Ergebnis des Verfahrens zulasse.

Über Plagiatsvorwürfe waren in den vergangenen Jahren mehrere Politiker gestürzt, unter anderem die einstige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) und der frühere CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. In anderen Fällen wurden die Vorwürfe in Prüfungen durch die jeweiligen Hochschulen entkräftet - so beim heutigen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und bei Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Agenturen/nd

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