Klagen allein reicht nicht

Von Roland Etzel

  • Lesedauer: 2 Min.

UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat das Elend der Heranwachsenden im Syrien-Krieg beklagt. Rund 8,4 Millionen Kinder leiden einer am Montag in New York veröffentlichten Studie zufolge unter den direkten Folgen des seit nunmehr fünf Jahren dauernden Bürgerkrieges. Unter den Syrern, die vor dem Krieg in andere Länder geflohen sind, befänden sich 2,4 Millionen, die noch keine 15 Jahre alt sind.

Der Bericht nennt weitere schlimme Fakten; zum Beispiel, dass 3,7 Millionen Kinder in ihrem Leben keinen einzigen Tag Frieden hatten, oder dass inzwischen schon 300 000 syrische Kinder später in ihrem Leben keinen Geburtstort werden angeben können, weil sie auf der Flucht geboren wurden. Zu befürchten ist, dass der UNICEF-Klageruf verhallen wird, ohne viel bewirkt zu haben - so wie vor exakt drei Jahren. Die Zahl der notleidenden syrischen Kinder hat sich seitdem vervielfacht so wie die der Flüchtlinge. »Im Zuge des andauernden Krieges kämpfen Kinder einen Erwachsenenkrieg«, so UNICEF-Regionaldirektor Peter Salama. Kinder würden als Soldaten missbraucht.

Die Hilfsorganisationen tragen daran keinerlei Schuld. Dennoch: Sie sollten nicht die Augen davor verschließen, wo das Kindersoldatsein beginnt. Sehr häufig erfolgt die Rekrutierung nämlich in Flüchtlingslagern praktisch unter den Augen der Helfer. »Wir können die kostbaren Kindheitsjahre, die von diesem brutalen Krieg gestohlen worden sind, nicht zurückholen, aber wir können und müssen verhindern, dass die Zukunft dieser Kinder auch gestohlen wird«, sagte UNICEF-Chef Anthony Lake am Montag.

Als erstes sollte er alle Rekrutierer für welche syrische Rebellengruppe auch immer aus den Lagern der Hilfswerke zu jagen.

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