Dritte Firma zahlt Bahn Schadenersatz
Staatsunternehmen einigt sich mit Stahlberg-Roensch
Berlin. Die Deutsche Bahn bekommt für den Kauf überteuerter Schienen Schadenersatz von einem weiteren Unternehmen. Die Bahn habe sich mit der Stahlberg-Roensch-Gruppe und dem früheren Besitzer des Unternehmens, Constantin Stahlberg, außergerichtlich geeinigt, teilte der Staatskonzern mit. Die Summe nannte die Bahn nicht. Wie AFP jedoch erfuhr, handelt es sich um einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Das Bundeskartellamt hatte 2011 ein Kartell aufgedeckt, das jahrelang Schienen und Weichen zu überhöhten Preisen verkaufte. Dies ging zu Lasten der Deutschen Bahn, anderer Bahnunternehmen sowie von Verkehrsverbünden und Baufirmen. Die Bußgelder belaufen sich auf mehr als 134 Millionen Euro. Die Bahn forderte von den beteiligten Stahlfirmen zudem Schadenersatz. Zwei an dem Kartell beteiligte Unternehmen, Voestalpine und ThyssenKrupp, haben bereits bezahlt; Stahlberg-Roensch ist das dritte. Voestalpine zahlte laut einem Bericht 2013 rund 50 Millionen Euro, ThyssenKrupp angeblich im gleichen Jahr mehr als 150 Millionen Euro.
Konzern Nummer vier ist die Moravia-Gruppe aus Tschechien; sie habe sich »als letzte Kartellbeteiligte noch nicht auf einen Vergleich eingelassen«, teilte die Bahn am Montag mit. Sie werde ihre Ansprüche weiter mit einer Klage vor dem Landgericht Frankfurt am Main verfolgen, erklärte Vorstandsmitglied Ronald Pofalla. Den größten Teil der Schadenersatzzahlungen führt die Bahn an Bund, Länder und »weitere Zuwendungsgeber« ab, wie das Unternehmen erklärte. Diese hätten zuvor ihre Ansprüche an die Bahn abgetreten. AFP/nd
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