Schimmelchips

Haidy Damm über intelligente Joghurtbecher

  • Lesedauer: 1 Min.

Ob sich die Osterfeiertage besonders gut eignen, um über Lebensmittel zu sprechen? Scheint so. Etwas Neues hatte Bundesverbraucherminister Christian Schmidt zum Haltbarkeitsdatum nämlich nicht zu verkünden. Möglichst schnell soll der seit 30 Jahren bestehende Aufdruck auf Lebensmitteln verschwinden - bewährt hat er sich nicht. Denn die Hersteller nutzen ihren Spielraum viel zu wenig, der Inhalt ist wesentlich länger genießbar als das Kleingedruckte vermuten lässt. Dabei zeigt der Datumsstempel nur die Garantie an, wie lange ein Produkt Farbe, Form und Geschmack behält. Die Folge: In Deutschland landen jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. 6,7 Millionen Tonnen davon stammen aus privaten Haushalten.

Wie das Ende des Haltbarkeitsdatums aussehen wird, ist unklar. Fällt es ganz weg? Wird es durch ein Verfallsdatum ersetzt? Der CSU-Politiker wartet hier weiter auf eine Vorlage aus Brüssel. Tolle Ideen lässt er trotzdem erforschen: intelligente Verpackungen. Etwa elektronische Chips in Joghurtbechern, die ermitteln, wie sich das Produkt von Tag zu Tag verändert - bis es verdorben ist. Klingt eher nach Jugend forscht. Aber vielleicht bringt sich der Joghurt dann selbst in den Müll - wär doch mal was. Günstiger wäre: Wenn Schimmel drauf ist, ist es schlecht. Ganz ohne Chip.

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