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Trump sorgt mit »Liebeserklärung« an Hispanics für Wirbel

Umstrittene US-Milliardär hatte hispanische Wähler zuletzt wiederholte beleidigt / Voraussichtliche Präsidentschaftskandidat rät Großbritannien zum Brexit

  • Lesedauer: 3 Min.

Washington. Der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Donald Trump, hat mit einer Liebeserklärung an hispanische Wähler für Kritik als auch Belustigung gesorgt. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton zitierte im Onlinedienst Twitter umgehend eine abfällige Äußerung des Immobilienmilliardärs über mexikanische Einwanderer. Trump hatte erst am Mittwoch im Fernsehsender NBC über Hispanics gesagt: »Sie werden alle ausgewiesen.« Auf Spanisch kritisierte die Ex-Außenministerin zudem die »unverantwortlichen« außenpolitischen Pläne Trumps.

Trump hatte seinen Anhängern auf Twitter und Facebook am Donnerstag einen »Fröhlichen 5. Mai!« gewünscht, das ist ein Feiertag in Mexiko. Dazu stellte er ein Foto von sich selbst mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem Taco-Salat vor sich auf dem Schreibtisch. »Die besten Taco-Bowls gibt es im Trump Tower Grill. Ich liebe Hispanics!«, schrieb er dazu.

Die frühere Miss West Virginia, Andrea Mucino, hielt Trump auf Facebook vor, dass der am Donnerstag gar keinen Taco im Trump Tower in New York gegessen haben könne, weil er bei einer Veranstaltung in ihrem Bundesstaat gewesen sei. Überdies hielt sie fest, dass Trump auf dem Foto »dieselbe Gesichtsfarbe wie der Taco« habe. Vincente Fox, ehemaliger Präsident Mexikos, erklärte auf Fox News, er nehme zur Kenntniss, dass Trump »jetzt ein paar Enchiladas und mexikanisches Essen hatte – ich hoffe, er bekommt keine Magenverstimmung«.

Trump ist die republikanische Präsidentschaftskandidatur sicher, nachdem seine letzten verbliebenen Rivalen in dieser Woche ausgestiegen waren. Der rechtspopulistische Milliardär ist nach seinen Angriffen auf Muslime, Mexikaner und andere Ausländer äußerst unbeliebt bei Latinos. Trump hatte im Sommer mexikanische Einwanderer als Vergewaltiger und Kriminelle bezeichnet. Eine seiner zentralen Wahlkampf-Ankündigungen ist der Bau einer Mauer an der Südgrenze der USA, für die allerdings Mexiko zahlen soll.

Doch auch auf anderen Themengebieten sorgt Trump weiter für Aufregung: So hat sich für einen Austritt Großbritanniens aus der EU ausgesprochen. »Ich würde sagen, sie wären ohne sie (die Europäische Union) besser dran«, sagte Trump dem US-Fernsehsender Fox News am Donnerstag. »Ich glaube, dass die Einwanderung (von Flüchtlingen) eine fürchterliche Sache für Europa gewesen ist und zu einem großen Teil von der EU befördert wurde.«

Seine Einschätzung zu einem möglichen »Brexit« sei aber nicht als Empfehlung zu verstehen und basiere nur auf seinem persönlichen Gefühl, schränkte Trump ein. Entscheiden müssten die Briten selbst. Trump hatte zuvor US-Präsident Barack Obama dafür kritisiert, den Briten von einem Austritt aus der EU abgeraten zu haben. Obama hatte Großbritannien Ende April besucht und deutlich vor einem »Brexit« gewarnt.

Am 23. Juni entscheiden die Briten in einem Referendum über den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union. Agenturen/nd

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