Russland gedenkt des Sieges über Nazi-Deutschland
Riesige Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau / Präsident Putin ruft zum »Kampf gegen Terrorismus« mit internationalem Sicherheitssystem auf
Moskau. Mit einer riesigen Militärparade hat Russland am Montag des Siegs über Nazi-Deutschland vor 71 Jahren im Zweiten Weltkrieg gedacht. Über den Roten Platz in Moskau marschierten fast 10.000 Soldaten, auch Panzer, Raketenabwehrsysteme und Militärgerät der Luftwaffe wurden aufgefahren. Strategische Bomber wie die Tupolew Tu-160, das als größtes Kampfflugzeug der Welt gilt, donnerten in etwa 400 Metern Höhe über die Zwiebeltürme der Basilius-Kathedrale hinweg. Staatschef Wladimir Putin wandte sich mit Glückwünschen an die Soldaten und rief die internationale Gemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus auf.
»Wir müssen diesen Feind besiegen«, sagte Putin. Russland sei bereit, gemeinsam mit anderen Staaten die Kräfte dafür zu bündeln und ein »modernes internationales Sicherheitssystem« zu schaffen. Im ganzen Land sowie in mehreren früheren Sowjetrepubliken wurde am Montag ebenfalls an den Sieg im »Großen Vaterländischen Krieg« gedacht gedacht.
Auf der russischen Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien wurde ebenfalls eine kleine Parade abgehalten. Russland unterstützt in der Syrien-Krise die Führung in Damaskus und geht dort nach eigenen Angaben mit Luftangriffen gegen Extremistengruppen vor.
Während Westeuropa am 8. Mai der Befreiung von den Nazis gedenkt, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als »Tag des Sieges«, da an diesem Tag die Kapitulation der faschistischen deutschen Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst ein zweites Mal besiegelt worden war. Mit mehr als 27 Millionen Toten hatte die Sowjetunion die größte Opferzahl im Zweiten Weltkrieg zu tragen.
Gedenken auch in Berlin
Veteranen der früheren sowjetischen Armee, weitere Russen und die aus Moskau angereiste Rockergruppe »Nachtwölfe« haben in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert. Die Rocker legten am Montagvormittag am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park einen Kranz nieder. Einige Veteranen beteiligten sich in Uniform und mit Orden geschmückt an der großen Gedenkenveranstaltung. Insgesamt kamen etwa tausend Menschen zusammen, zum Teil mit russischen und sowjetischen Fahnen.
Die Gruppe war am 29. April in Moskau gestartet. Wie im vergangenen Jahr führte ihre umstrittene »Siegesfahrt« von Moskau nach Berlin - über die Slowakei und die Tschechische Republik. Polen hatte ihnen die Einreise verboten. Agenturen/nd
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