NSU: V-Mann Marschner bleibt abgeschirmt
Berlin. Das Oberlandesgericht im München lehnte am Mittwoch einen Beweisantrag von Nebenklageanwälten ab, der die Vernehmung des einstigen V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz Ralf Marschner (»Primus«) verlangt hat. Der Neonazi soll in seiner Baufirma unter anderem den untergetauchten mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos beschäftigt haben. Ähnliche Hinweise gibt es zu einem Arbeitsverhältnis mit der in München Hauptangeklagten Beate Zschäpe. Dieser Tage teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages mit, dass die angeforderten Akten über Marschner 2010 einem Hochwasser zum Opfer gefallen seien. »Das ist wohl eine neue Art von Reißwolf«, merkte Irene Mihalic, die Grünen-Obfrau gegenüber »nd« an. Anfang Juni wird das Gremium vier Zeugen über Aktivitäten des V-Mannes im NSU-Umfeld vernehmen. nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.