Monsanto lehnt Angebot von Bayer ab
Deutscher Pharmakonzern muss Offerte nachbessern
Leverkusen. Bayer muss bei seiner geplanten Übernahme des US-Agrarchemiekonzern Monsanto nachbessern. Monsanto lehnt das bisherige Angebot von Bayer als finanziell unzureichend ab. Der Verwaltungsrat habe sich einstimmig gegen die Offerte entschieden, sei aber offen für kons- truktive Gespräche, teilte der Konzern mit. Monsanto-Chef Hugh Grant verkündete, eine »integrierte Strategie« könne Vorteile haben. Damit zeigt die umworbene Gesellschaft grundsätzliche Offenheit für Fusionsverhandlungen.
Am Montag war das Angebot des deutschen Pharma- und Pflanzenschutzriesen bekanntgeworden. Der Konzern bietet je Monsanto-Aktie 122 US-Dollar in bar - insgesamt 62 Milliarden Dollar. Monsanto ist unter anderem Hersteller des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat. Der Konzern hatte zuletzt unter dem gefallenen Preis für Agrarprodukte zu leiden, der zu einem Rückgang der Bestellungen durch die Landwirtschaft führte. Er machte deshalb Abstriche an seiner Gewinnvorhersage für 2016.
Die Ratingagentur Fitch erwägt unterdessen eine Herabstufung von Bayer. Wenn das Geschäft unter den derzeitigen Bedingungen über die Bühne gehe oder das Angebot an Monsanto noch erhöht werde, werde Fitch »wahrscheinlich« die Kreditwürdigkeit um mindestens zwei Stufen senken, erklärte Fitch am Mittwoch. Ein Erwerb von Monsanto würde die Schuldenlast und das betriebliche Risiko der neuen Gruppe erhöhen. Am Dienstag hatte bereits die Ratingagentur Moody’s angekündigt, die Bonität von Bayer unter »negative Beobachtung« zu stellen. Agenturen/nd
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