Ein ganz direkter Draht
Bayern will mehr Polizisten mit ausländischen Wurzeln
Nürnberg. Bayern wirbt verstärkt um Polizisten mit ausländischen Wurzeln. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass diese einen »direkteren Draht« zu Menschen mit Migrationshintergrund hätten, da sie deren Sprache sprächen und die Mentalität besser kennen würden, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). »Ich erhoffe mir dadurch auch eine bessere polizeiliche Aufklärungsarbeit und Konfliktlösung.«
Wie viele der bayerischen Polizisten mit deutschem Pass ausländische Wurzeln haben, wird nicht erfasst. Bekannt ist aber, dass in den vergangenen 23 Jahren knapp 160 Polizisten ohne deutsche Staatsangehörigkeit eingestellt wurden. Sie kamen aus 19 verschiedenen Nationen. Die größte Gruppe stellen Beamte mit türkischen Pass (57), gefolgt von Italienern (17) und Kroaten (16). Seit 1993 können Ausländer in Ausnahmefällen im Freistaat Polizist werden. Im vergangenen Jahr wurden acht ausländische Polizisten eingestellt, im Jahr 2014 sieben und 2013 sechs. Bei der aktuellen Kampagne - im Netz unter www.mit-sicherheit-anders.de - wird explizit darauf hingewiesen, dass eine Einstellung auch ohne deutschen Pass möglich ist. Auch an Schulen soll noch gezielter informiert werden. dpa/nd
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