Britische Modemarke GAP zieht Shitstorm auf sich
Britischer Ableger löst durch sexistische Kampagne Diskussion über Geschlechterstereotype in den Medien aus
Berlin. Mit einer sexistischen Kampagne für Kinderbekleidung hat sich der britische Ableger des Modehauses GAP in das Zentrum eines Shitstorms katapultiert. Stein des Anstoßes ist ein Bild, das sowohl ein Mädchen als auch einen Jungen in Bekleidung der neuen Kollektion zeigt. Betitelt ist der Junge mit »The little Scholar« (der kleine Schüler/ Wissenschaftler), sowie dem Zusatz »Your future starts here« (Deine Zukunft beginnt hier), während für das Mädchen die Bezeichnung »The social Butterfly« (der soziale/gesellschaftliche Schmetterling) gewählt wurde.
Das T-Shirt des Jungen ziert das Konterfei Albert Einsteins (Fun Fact: Der Name des Wissenschaftlers auf dem Shirt ist tatsächlich falsch geschrieben). Das Mädchen trägt einen Haarreif mit Katzenohren und ein beigefarbenes Longsleeve mit einem rosa »G« drauf.
Auf Twitter löste das Bild eine hitzige Debatte über Geschlechterstereotype aus. Vor allem die Darstellung des Jungen als zukünftigen Wissenschaftler – quasi als Speerspitze der Gesellschaft –, während das Mädchen als »nettes Beiwerk« präsentiert wurde, zog den Unmut vieler NutzerInnen auf sich.
Eine Sprecherin ruderte indes zurück und äußerte gegenüber dem Magazin »Fortune« Bedauern über die verursachte Aufregung. Die Marke GAP habe immer für Individualität, Optimismus und Kreativität gestanden, hieß es demnach.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich GAP einen Fauxpas auf Kosten von Kindern erlaubt. Vor einigen Monaten hatte ebenfalls eine Abbildung im Rahmen einer Kampagne für Furore gesorgt, auf der drei weiße und ein schwarzes Kind zusehen waren. Eines der weißen Kinder stützte sich auf dem Kopf des schwarzen Kindes ab, während die anderen zwei Kinder in akrobatischen Posen verharrten.
Tenor der Kritik war damals, dass die Botschaft für schwarze Kinder, die durch das Bild ausgedrückt würde, Unterwürfigkeit vermittele. fbr
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.