Philippinen drohen mit UN-Austritt
Reaktion auf Kritik an Dutertes Antidrogenkampf
Manila. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach Kritik an seiner rigorosen Art zur Bekämpfung der Drogenkriminalität mit einem Austritt seines Landes aus den Vereinten Nationen gedroht. Er warf den UN und ihren Experten Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Philippinen vor. »Ich will euch nicht beleidigen, aber vielleicht werden wir einfach entscheiden müssen, uns von den Vereinten Nationen zu trennen«, sagte Duterte am Sonntag in seiner Heimatstadt Davao. Seit Dutertes Amtsantritt Ende Juni sind nach Polizeiangaben mehr als 600 mutmaßliche Drogendealer ermordet worden. Niemand wurde dafür zur Rechenschaft gezogen.
Menschenrechtler werfen Duterte vor, Todesschwadronen zu dulden. Auch die UN-Beauftragte Agnes Callamard hatte ein Ende der »ungesetzlichen Tötungen« gefordert und Duterte scharf kritisiert, weil er diese hinnehme.
Duterte warf seinerseits den UN vor, bei der Bekämpfung von Hunger und Terrorismus sowie in Syrien und Irak versagt zu haben. »Wenn ihr etwas Schlechtes über mich sagen könnt, kann ich zehn Dinge dagegen halten«, sagte er.
Die Philippinen sind nicht nur mit Drogen- und Gewaltkriminalität konfrontiert, sondern auch mit Aufständischen. Mit den Rebellen der Kommunistischen Partei erreichte Dutertes Regierung am Samstag eine Vereinbarung für eine neue Waffenruhe. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.