Auch höhere Hartz-Sätze decken Stromkosten nicht

  • Lesedauer: 1 Min.

Heidelberg. Das Hartz-IV-Budget für Strom deckt nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox nicht die tatsächlichen Kosten - auch nicht nach der Regelsatzerhöhung zum Jahreswechsel. Die Durchschnittspreise für Strom seien deutlich höher als in den Hartz-IV-Sätzen vorgesehen, erklärte Verivox am Dienstag. Darüber hinaus hätten ärmere Kunden oft Probleme, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Der Hartz-IV-Regelsatz für Erwachsene soll nach dem Willen der Bundesregierung zum 1. Januar 2017 um fünf Euro auf 409 Euro im Monat steigen. Dabei sind 34,50 Euro für Strom vorgesehen, wie Verivox anhand der Zusammensetzung des bisherigen Regelsatzes berechnete. Ein Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 1500 Kilowattstunden zahle im Durchschnitt aber 39,33 Euro im Monat für Strom, erklärte Verivox. In der Grundversorgung seien es sogar 42,91 Euro monatlich. Der Abstand der tatsächlichen Preise zum Hartz-IV-Strombudget falle in den östlichen Bundesländern höher aus als in den westlichen. Zwar könnten Hartz-IV-Empfänger ebenso wie andere Stromkunden mit einem Anbieterwechsel die Kosten senken, erklärte Verivox. Allerdings prüften viele Anbieter vor einem Vertragsabschluss die Bonität des potenziellen Kunden. Ärmeren Verbrauchern bleibe der Wechsel dann oftmals versagt. Sie müssten in der vergleichsweise teuren Grundversorgung bleiben. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.