Europäische Schuldgefühle
50 Jahre nach Handkes »Selbstbezichtigung« fragt das Berliner Theater- und Performancekollektiv »Turbo Pascal«: Wie klingen Selbstbezichtigungen im Jahr 2016? Im Vorfeld sammelte die Gruppe Geständnisse von Berlinern. Und in dieser Ansammlung häufen sich ungelöste Widersprüche im eigenen Handeln und Konsumverhalten, Selbstvorwürfe wegen unerfüllter Imperative, Überlegenheitsgefühle und Tatenlosigkeit jeglicher Art.
Es ist vor allem das Unbehagen und schlechte Gewissen westlicher, weißer und privilegierter Menschen, das hier zum Ausdruck kommt. In »Selbstbeschwichtigung« durchwandern die Performer dieses schlechte Gewissen wie einen Garten. Sie wühlen sich in den Schlamm, graben Schuldgefühle aus und nehmen sie unter die Lupe. Welcher Ton wird hier getroffen? Wie klingt es, diese Schuldgefühle zu beschwichtigen oder zu bezichtigen? Zu sehen ist die Inszenierung am 29. und 30. September sowie am 1. und 2. Oktober in den Sophiensælen. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.