Mitten im Leben: der Tod
Jeder wäre ersetzbar? Nicht mal ein »Miezekater« ist es, nicht mal ein Hund. Denn einen zweiten Bax gibt es nicht.
»Kann es sein, dass hinter weißen Wolkenschleiern/ ein Himmel ist, wohin es jeden nach dem Tode zieht?« - Hoffnungen und Sehnsüchte, dem Endgültigen zu entgehen, kommen in den Gedichten von Bette Westera zur Sprache ebenso wie Trauer, die, zumindest eine Zeit lang, ausweglos erscheint. »Keine Hand auf der Schulter, keinen, der uns drückt./ Wir wollen nur unsere Schwester zurück.« Nahtoderfahrung, Blick ins Hospiz, einsames Sterben und eines von eigener Hand, ein totes Kind, Opas Taschenuhr, ein verwirrter Vater, eine trauernde Mutter, ein Sarkophag für den Pharao ... Vom Tod mitten im Leben handelt der Band »Überall und nirgends«.
Gedenken: »Ich riech dich in der Linde,/ ich rieche dich in Rosen ... Ich spüre dich im Hagel, ich spüre dich im Regen«, so heißt es im Titelgedicht. Bette Westera trifft einen Ton, der tief berührend ist durch seine Aufrichtigkeit und Genauigkeit. Sylvia Weve hat jedes Gedicht in eine besondere Illustration umgesetzt. Und im Susanne Rieder Verlag wurde daraus ein Buchkunstwerk - für Kinder ab 8. Vor allem auch Erwachsene werden es schätzen (112 S., geb., 25 €). Irmtraud Gutschke
Abbildung: ©Bette Westera & Sylvia Weve Susanne Rieder Verlag
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