Journalistin berichtet über sexuelle Übergriffe von Trump

Ehefrau des Präsidentschaftskandidaten droht »People« und einer Ex-Reporterin mit rechtlichen Schritten

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Nach einem Artikel über sexuelle Übergriffe des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump droht seine Frau Melania dem Magazin »People« und einer früheren Reporterin mit rechtlichen Schritten. Im Onlinedienst Twitter verbreitete sie am Donnerstagabend einen Brief ihres Anwalts, in dem sie bestreitet, die Journalistin Natasha Stoynoff auf der Straße getroffen und sich mit ihr unterhalten zu haben. Die Belästigungsvorwürfe gegen ihren Mann bestreitet sie nicht.

Mehrere US-Medien hatten am Mittwoch über Vorwürfe von Frauen berichtet, die Trump unabhängig voneinander beschuldigen, sie gegen ihren Willen geküsst und begrapscht zu haben. Stoynoff berichtete, sie sei 2005 bei einem Interview zum ersten Hochzeitstag der Trumps von dem Geschäftsmann belästigt worden. Als sie mit ihm allein in einem Zimmer gewesen sei, »drängte er mich an die Wand und presste seine Zunge in meinen Hals«, schrieb Stoynoff.

Die Reporterin berichtete, sie habe nach dem Vorfall darum gebeten, nicht mehr über Trump berichten zu müssen. Einige Monate später habe sie jedoch dessen Frau in New York auf der Straße getroffen. »Natasha, warum sehen wir dich nicht mehr?«, habe Melania Trump gefragt und sie umarmt. Stoynoff gab ihrem Bericht zufolge keine Antwort auf die Frage und sagte nur, dass sie sie auch vermisse.

Trumps dritte Ehefrau ließ nun über ihren Anwalt erklären, Melania Trump und die Reporterin seien »keine Freundinnen«. Sie hätten auch früher nie in einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander gestanden. Stoynoff soll die Aussagen nun zurücknehmen und sich entschuldigen, andernfalls werde Trump rechtliche Schritte gegen »People« und die Journalistin erwägen.

Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner kündigte bereits eine Klage gegen die »New York Times« an. Die Zeitung hatte zwei der Frauen zitiert, die Trump sexuelle Belästigung vorwerfen. Trump bezeichnete die Berichte als »Verleumdungen und Schmähungen«, hinter denen die »Clinton-Maschine« stecke. Es handle sich um eine »konzertierte, koordinierte und bösärtige« Kampagne. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -