Sarkozy raus aus dem Präsidentenrennen

Kandidatur der französischen Konservativen entscheidet sich in Stichwahl zwischen den Ex-Premiers Fillon und Juppé / Wirtschaftsliberaler in Front

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Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy ist aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der französischen Konservativen ausgeschieden. Der 61-Jährige räumte seine Niederlage in der Vorwahl des bürgerlichen Lagers am Sonntagabend ein und gratulierte den früheren Premierministern François Fillon und Alain Juppé zum Einzug in die Stichwahl. Er selbst werde am kommenden Sonntag für Fillon stimmen, erklärte Sarkozy, der seinen Rückzug aus der Politik ankündigte.

Der erste Wahlgang wurde zum Triumph für Fillon, der nach Auszählung des Großteils der Wahllokale am frühen Montagmorgen mit gut 44 Prozent der Stimmen klar vorn lag. Der lange als Favorit gehandelte Juppé kam auf 28 Prozent, Sarkozy auf knapp 21 Prozent. Die vier weiteren Bewerber blieben abgeschlagen.

Frankreichs bürgerliche Rechte kürt ihren Kandidaten erstmals mit einer offenen Vorwahl, an der alle Anhänger teilnehmen können. Dem Sieger werden gute Chancen für die Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr ausgerechnet. Umfragen lassen derzeit ein Duell zwischen der Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem konservativen Bewerber erwarten - die Vorwahl ist damit eine wichtige Weichenstellung.

Über Monate hinweg hatten Umfragen ein Duell zwischen Juppé und Sarkozy vorhergesagt. Erst in den Wochen vor der Wahl hatte Fillon zu einer überraschenden Aufholjagd angesetzt und lag deutlich vorn. Der 62-jährige will Frankreich liberale Wirtschaftsreformen verordnen, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Juppé tritt etwas gemäßigter auf und zielt eher auch auf Wähler aus der Mitte.

Sarkozy versprach, dass er den Sieger der Stichwahl unterstützen werde. »Ich habe keine Bitterkeit«, sagte er. »Ich will nur das Beste für das Land.« Er rief seine Wähler auf, »niemals den Weg der Extreme zu wählen« - eine klare Warnung vor einer Stimme für die rechtsextreme Front National.

Die Beteiligung an der Vorwahl war nach ersten Angaben hoch ausgefallen. Eine Hochrechnung des Instituts Elabe für den Sender BFMTV ging insgesamt von 3,9 bis 4,3 Millionen Wählern aus. Als Sarkozy seine Niederlage anerkannte, waren die Stimmen von rund 3,2 Millionen Wählern ausgezählt.

Nach französischen Medienberichten hatten sich in vielen Wahllokalen lange Schlangen gebildet. Abstimmen konnte jeder Franzose, der im Wählerregister steht, zwei Euro Kostenbeteiligung zahlte und sich per Unterschrift zu den Werten der bürgerlichen Rechten bekannte. Agenturen/nd

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