Zweieinhalb Jahre Haft für Holocaust-Leugnerin
Rechtsextreme Haverbeck hetzt vor Gericht weiter / Keine Einsicht der 88-Jährigen
Verden. Die notorische Holocaust-Leugerin Ursula Haverbeck ist erneut wegen Volksverhetzung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht im niedersächsischen Verden verhängte am Montag eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten gegen die 88-Jährige. Haverbeck sei in keiner Weise einsichtig, bestreite ausdrücklich den Holocaust und leugne wider besseres Wissen, so Richter Christoph Neelsen bei der Urteilsverkündung. Haverbeck kündigte umgehend Berufung an.
Die 88-Jährige hatte in mehreren Beiträge in der in Verden herausgegebenen Zeitschrift »Stimme des Reiches« den Holocaust geleugnet. Auch am Montag sprach Haverbeck in ihrem Schlusswort von einer »Auschwitz-Lüge« und betonte, das Konzentrationslager Auschwitz sei kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager gewesen, wo keine Menschen vergast worden seien. Der Prozess wurde von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Haverbeck kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Das Amtsgericht Bad Oeynhausen hatte Haverbeck erst im Oktober wegen Volksverhetzung zu einer Gefängnisstrafe von elf Monaten ohne Bewährung verurteilt. Im September verhängte das Amtsgericht Detmold eine achtmonatige Haftstrafe gegen sie, und bereits im November 2015 war Haverbeck vom Amtsgericht Hamburg zu zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Alle diese Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.