Erdbeben erschüttert Fukushima

Keine größeren Schäden

  • Lesedauer: 2 Min.

Fukushima. Ein erneutes Erdbeben in Japans Katastrophenregion Fukushima ist glimpflich verlaufen. Tausende Menschen brachten sich am Dienstagmorgen in Sicherheit, als die Behörden eine Tsunamiwarnung ausgaben. Das Beben der Stärke 7,4 traf dieselbe Region, die am 11. März 2011 von einem deutlich schwereren Beben der Stärke 9,0 und einem gewaltigen Tsunami verwüstet worden war. 18 500 Menschen kamen damals um. Im Atomkraftwerk (AKW) Fukushima Daiichi war es zu Kernschmelzen gekommen. Diesmal erreichten die Flutwellen lediglich eine Höhe von stellenweise über einem Meter. Größere Schäden blieben aus.

In der Atomruine Fukushima sowie anderen Reaktoren in der Region, die alle abgeschaltet sind, gab es, so die Betreiber, keine weiteren Unregelmäßigkeiten. Auch die zunächst durch das Beben abgeschaltete Kühlung in einem Abklingbecken des AKW Fukushima Daini, das sich zwölf Kilometer südlich der Atomruine befindet, laufe wieder, meldete der japanische Fernsehsender NHK.

»Das Geräusch der Sirenen hat die Erinnerungen an das schwere Erdbeben (von 2011) wieder wach gerufen«, sagte Tomomi Nagakubo. Sie brachte sich und ihren 13-jährigen Sohn in der angrenzenden Provinz Ibaraki in Sicherheit.

Der Nachrichtensprecher beim Sender NHK hatte die Bewohner der Region an der Pazifikküste am Morgen immer wieder mit erregter Stimme aufgefordert, sich sofort auf Anhöhen in Sicherheit zu bringen. Sie sollten zudem Schlafende aufwecken. Tausende folgten der Aufforderung und suchten Schutz in Schulen und anderen Notunterkünften. Man habe aus der Katastrophe von 2011 gelernt, hieß es in Medienberichten. Panik brach auch diesmal nicht aus.

Ein Dutzend Verletzte wurden gemeldet. Ein Brand in einer Forschungsanlage des Chemieunternehmens Kureha konnte schnell gelöscht werden. Das Fernsehen zeigte aus den Regalen gefallene Waren eines Geschäfts. Einige Unternehmen, darunter Supermärkte, stellten vorübergehend den Betrieb ein. Das Verteidigungsministerium schickte Flugzeuge und Hubschrauber in die Region, um nach Schäden Ausschau zu halten. Der regionale Bahn- und Flugverkehr wurde beeinträchtigt. Dutzende Schulen blieben geschlossen. Die Zentralregierung in Tokio richtete einen Krisenstab ein. Laut der nationalen Wetterbehörde handelte es sich um ein Nachbeben der Erschütterung von 2011.

Auch in der rund 250 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio gerieten Häuser ins Schwanken. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 25 Kilometern unter dem Meer vor der Küste Fukushimas. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben betroffenen Länder der Welt. Im Frühjahr war erst der Süden des Landes getroffen worden. Dabei hatte es Tote und schwere Schäden gegeben. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -