Solidaritäts-Spiel für MAN-Standort
B-Junioren des SC Borsigwalde kicken am Mittwoch gegen den 1. FC Union Berlin
Wenn an diesem Mittwoch um 18.30 Uhr in der Günther-Jäger-Sportanlage in der Tietzstraße in Borsigwalde der Schiedsrichter anpfeift, beginnt kein normales Fußball-Pokalspiel. Vielmehr will das Jugendteam des SC Borsigwalde etwas dafür tun, dass die Arbeitsplätze im MAN-Werk in Tegel erhalten bleiben. Die Borsigwalder-B-Junioren wollen deshalb beim Einlaufen auf T-Shirts und Transparenten Solidarität mit den MAN-Arbeitern zeigen. Der Slogan lautet: »Ohne Mannschaft schafft MAN nichts.«
Gegner des Tradions- und Arbeitervereins SC Borsigwalde 1910 im Pokal ist an diesem Mittwoch niemand Geringeres als die Junioren des Bundeslisten 1. FC Union Berlin aus Köpenick.
»Weil es Wichtigeres als Fußball gibt, wird der Fußball am Mittwoch bewusst nicht die erste Geige spielen«, sagt Jugendleiter des SC Borsigwalde, Matthias Wolf. Denn die B-Junioren seines Teams kämpfen zum Teil auch um ihre zukünftigen Ausbildungsplätze: Gut die Hälfte der Jugendmannschaft will im kommenden Jahr eine Ausbildung beginnen. »Da ist MAN natürlich ein wichtiger Betrieb für unsere Jugendlichen«, sagt Wolf.
Seit Wochen kämpft die Gewerkschaft IG Metall gegen den »Kahlschlag« im Tegeler MAN-Werk. »Wer so einen Standort schleifen will, handelt verantwortungslos«, sagt Klaus Abel, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. Schließlich sei die Auftragslage bestens und derzeit schieben die Beschäftigten Überstunden. Gegen die Managementpläne gab es eine Demonstration, außerdem werden Unterschriften gesammelt. Über 3800 Menschen haben die Petition »Kein Stellenabbau bei MAN und Erhalt des Werkes als Fertigungsstandort in Berlin-Tegel« auf der Plattform »change.org« schon gezeichnet.
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