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Trauer um Fidel Castro

Der Revolutionsführer starb nach langer Krankheit in Kuba

  • Lesedauer: 3 Min.

Fidel Castro ist am Freitagabend im Alter von 90 Jahren gestorben. Das sagte sein Bruder und Nachfolger als Staatspräsident Kubas, Raúl Castro, im staatlichen Fernsehen. Zuerst berichtete die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina vom Tod des Revolutionsführers und langjährigen Regierungschefs, Präsidenten sowie Vorsitzendem der Kommunistischen Partei Kubas in der Nacht zu Samstag (Ortszeit). Die Leiche des Revolutionsführers solle verbrannt werden. Das sei der Wunsch Fidels gewesen.

Fidel Castro regierte Kuba 47 Jahre lang. Er trotzte in der Zeit zehn US-Präsidenten. Auch nach seinem krankheitsbedingten Rückzug 2006 wirkte er im Hintergund auf die Entwicklung der sozialistischen Karibikinsel ein.

»Wir Revolutionäre haben keine Wahl, nur die Pflicht«
Über das Scheitern der gran zafra 1970 - der großen Zuckerrohrernte, des großen Traums von Fidel Castro. Von Julio García Luis

Geboren wurde Castro laut offizieller Biografie am 26. Juli 1926 in Biran im Osten Kubas. Schon als Kind empfand er die sozialen Verhältnisse auf der Insel als zutiefst ungerecht. Als junger Rechtsanwalt nahm er den Kampf gegen den Diktator Fulgencio Batista auf. Nach dem gescheiterten Überfall auf die Moncada-Kaserne 1953 und einigen Jahren im Exil landete er Ende 1956 mit rund 80 Mitkämpfern auf Kuba und begann in den Bergen den Guerillakampf. Im Januar 1959 zogen seine Truppen siegreich in Havanna ein.

Mit einer Landreform und der Verstaatlichung von Unternehmen machte sich Castro schnell die USA zum Feind, die die Insel mit einem Handelsembargo belegten. Hilfe fand Kuba bei der Sowjetunion, von der die Insel immer abhängiger wurde. Der Zusammenbruch des Ostblocks stürzte Kuba nach 1990 in eine schwere Wirtschaftskrise, die das kommunistischen System aber allen Unkenrufen zum Trotz überlebte. Der Not gehorchend rangen sich Fidel und sein Bruder Raúl Castro zu begrenzten marktwirtschaftlichen Reformen durch.

Mit seiner Unbeugsamkeit gegenüber Washington fand Castro aber in Lateinamerika auch über das linke Lager hinaus Anerkennung. Als sich der Revolutionsführer kurz vor seinem 80. Geburtstag einer schweren Operation unterziehen musste, gab er am 31. Juli 2006 seines Ämter zunächst provisorisch an seinen fünf Jahre jüngeren Burder Raúl ab. Mit der Neukonstituierung des Staatsrat 2008 übernahm Raúl dauerhaft die Führung des Landes.

Anlässlich seines 90. Geburtstags im August dieses Jahres zeigte sich Castro erstmals nach Monaten wieder in der Öffentlichkeit. Die historische Aussöhnung zwischen Kuba und den USA, die in der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen 2015 und dem Besuch von Präsident Barack Obama in Havanna im März 2016 gipfelte, verfolgte Fidel Castro mit unüberhörbarer Skepsis. Agenturen/nd

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