Proteste gegen schärferes Asylrecht vor Ministertreffen
Mehrere hundert Demonstranten in Saarbrücken / Innenministerkonferenz beginnt am Dienstag
Saarbrücken. Vor der Konferenz der Innenminister aus Bund und Ländern (IMK) in Saarbrücken haben dort mehrere hundert Menschen gegen eine Verschärfung von Asylrecht und Überwachung protestiert. Die Demonstrationen verliefen friedlich, wie ein Polizeisprecher am Samstagabend erklärte. Zu den Protestaktionen hatten linke Gruppen unter anderem aus dem Saarland, aus Rheinland-Pfalz und aus Baden-Württemberg aufgerufen. Die Konferenz bringe die »durch den deutschen Staat betriebene reaktionäre Politik mit in Stellung«, hieß es in dem Aufruf zur Demo, die unter dem Motto »No IMK 2016 - Nationalismus ist keine Alternative« stand. Zuvor hatten rund 300 Menschen »Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf« gefordert.
Bei der Konferenz treffen sich am Dienstag und Mittwoch Vertreter der Innenressorts der 16 Länder in Saarbrücken. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wird erwartet. Bei der Tagung geht es unter anderem um eine Stärkung der Polizei, etwa durch mehr Videoüberwachung. Die IMK wird noch bis Jahresende vom saarländischen Ressortchef Klaus Bouillon (CDU) geleitet. Bouillon hatte sich zuletzt aufgrund von Sicherheitsbedenken für eine nachträgliche Kontrolle syrischer Flüchtlinge ausgesprochen. epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.