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Frauen für La Piedrita
Gemüseanbau soll der salvadorianischen Gemeinde eine Perspektive bieten
Wohlhabend ist in den Dörfern am Fuße des Vulkans Chaparrastique kaum jemand. Im Gegenteil: Viele der Gemeinden hier zählen zu den ärmsten El Salvadors. Manchmal aber findet sich ein zweistöckiges Haus am Wegrand, mit Fensterscheiben aus Glas und kitschigen Verzierungen, die den Wohlstand der Bewohner betonen sollen. Diese Häuser gehören fast immer Menschen, die Angehörige in den USA haben. Angehörige, die das Glück hatten, dort anzukommen und eine Arbeit zu finden, die genug abwirft, um die Familien daheim unterstützen zu können.
Auch in dem kleinen Dorf La Piedrita träumen viele davon, sich in Richtung Norden aufzumachen - für sie buchstabiert sich die Hoffnung mit den drei Lettern U-S-A. Doch der Weg dorthin ist in den letzten Jahren deutlich gefährlicher geworden. Immer mehr Menschen kommen nicht am Ziel an, werden ausgeraubt oder von der Polizei aufgegriffen und wieder zurückgeschickt. Oder sie sterben, von Kriminellen ermordet oder auf dem Weg durch die Wüste an der mexikanischen Grenze verdurstet.
In La Piedrita jedenfalls hat es nicht den Anschein, als ob es schon viele seiner Söhne oder Töchter in die Vereinigten Staaten geschafft hätten. Hier steht kein Haus, das einen besonderen Reichtum zur Schau stellt. Das Wellblech auf den Dächern ist alt und die meisten Wände der wackligen Häuser sind aus Lehm. Viele haben immerhin Wasserleitungen bis vor das Haus, doch aus diesen kommt häufig kein Wasser.
Inzwischen gibt es jedoch die Hoffnung, auch im Dorf weiterzuleben zu können. Und zwar durch die lokale »Frauenvereinigung für die Entwicklung von La Piedrita«. Wer eine der Frauen dieser Selbsthilfeorganisation fragen würde, wie diese Hoffnung aussieht, dem zeigte sie ein Gewächshaus, das mit Unterstützung des staatlichen Frauenförderprogramms »Ciudad Mujer« errichtet wurde und nun der Frauenvereinigung gehört.
Vorsitzende von »Ciudad Mujer« ist Iris Gómez. Das Programm hatte zwar das Gewächshaus finanziert, aber nicht bedacht, dass es im Dorf häufig kein Wasser gibt. Nun kann Gómez ihren Mitstreiterinnen die gute Nachricht überbringen, dass INKOTA einen Regenwassersammeltank finanziert, der bis zu 55 000 Liter fasst und so ermöglicht, bis weit in die monatelange Trockenheit hinein Gemüse anzubauen.
Dieses Gemüse - vor allem Tomaten, Gurken und Paprika - hilft der Ernährung der eigenen Familien. Die Frauen verkaufen es aber auch im Dorf oder auf dem Markt der Kreisstadt Chinameca, was ihnen kleine, aber regelmäßige Einkünfte verschafft. »Mit dem Wassertank können wir länger, aber auch deutlich mehr produzieren als bisher«, freut sich Iris Gómez und zählt einige weitere Aktivitäten auf, die in La Piedrita zum Projekt gehören: »Wir werden Schutzdämme und Antierosionsgräben errichten. 32 Frauen bekommen Obstbaumsetzlinge, als Beitrag zur Wiederaufforstung und für eine gesündere Ernährung.« Ihre Aufzählung zeigt: Die Hoffnung hat in La Piedrita inzwischen viele Gesichter.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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