Spanische Linke räumt bei Weihnachtslotterie ab

Partei Izquierda Unida gewinnt mit 258 Losen insgesamt 32 Millionen Euro bei »El Gordo«

  • Lesedauer: 2 Min.

Madrid. Die spanische Weihnachtslotterie hat einer darbenden Ortschaft im Süden des Landes einen Geldsegen beschert. Die 13.000 Einwohner von Pinos Puentes gewannen insgesamt 56 Millionen Euro. Ein Großteil des Gewinns entfiel auf Lose der radikalen Linkspartei Izquierda Unida, wie die Stadträtin Carmen Capilla der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Ihre Partei habe 258 Lose erworben und an ihre Anhänger weiterverkauft. Jeder von ihnen gewann demnach 125.000 Euro, insgesamt also mehr als 32 Millionen Euro.

»Das ist viel Geld für eine Stadt, die hart getroffen wurde«, sagte Bürgermeister José Enrique Medina. Die Arbeitslosenquote in Pinos Puentes liegt bei 29 Prozent. »Die Leute feiern auf der Straße mit einer beeindruckenden Freude«, sagte der linke Politiker, dessen städtisches Budget gerade einmal acht Millionen Euro beträgt. »Der Gewinn wurde weit gestreut, er ging an viele Familien, die ihn wirklich benötigen.«

Insgesamt wurden bei der Lotterie 2,3 Milliarden Euro ausgeschüttet. Den Hauptgewinn, genannt »El Gordo« (Der Dicke), heimsten Einwohner eines Arbeiterviertels in Madrid ein. Die 1650 Lose mit der richtigen Nummer, auf die jeweils 400.000 Euro entfallen, wurden allesamt von einer Lotteriefiliale im Süden der spanischen Hauptstadt verkauft.

Zu den glücklichen Gewinnern zählt Vicente Villaverde. »Ich lebe zur Miete, ich bin geschieden und habe einen behinderten Sohn«, sagte der 44-jährige Gastechniker. Der Gewinn werde sein Leben erheblich vereinfachen. »Was ich tun werde? Meine Hypothek bezahlen, meine Schulden begleichen und leben«, erklärte Elena Ferreira, die nun ebenfalls um 400.000 Euro reicher ist. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!