Werbung

2016 mehr als 5000 Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben

Neuer UN-Rekordwert nach Kentern zweier Schlauchboote / Zahl zeige Notwendigkeit nach legalen Wege nach Europa

  • Lesedauer: 1 Min.

Genf. Nie zuvor sind so viele Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben wie 2016. Die Zahl habe am Donnerstag nach dem Kentern von zwei weiteren Schlauchbooten die 5.000 überstiegen, erklärte ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf. Bei den beiden Unglücken seien vermutlich etwa 100 Menschen gestorben. Durchschnittlich kamen demnach in diesem Jahr 14 Geflohene pro Tag im Mittelmeer ums Leben.

An Bord des ersten der beiden Schlauchboote seien zwischen 120 und 140 Menschen gewesen, davon sehr viele Frauen und Kinder. Nur 63 Insassen hätten der italienischen Küstenwache zufolge gerettet werden können. Aus dem zweiten Schlauchboot seien 80 von etwa 120 Insassen gerettet worden. Etwa 175 weitere Flüchtlinge seien aus einem Holzboot gerettet worden.

Diese Zahlen zeigten die Notwendigkeit, legale Wege für Flüchtlinge nach Europa zu schaffen, betonte das UNHCR. Dann wären die Menschen nicht angewiesen, die gefährliche Mittelmeer-Überfahrt zu wagen und sich in die Hände von Schleppern zu begeben. Anscheinend werde die Qualität der Boote der Menschenschmuggler immer schlechter, und das schlechte Wetter halte sie immer seltener davon ab, in See zu stechen. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.