Unbekannte entwenden Akten zum Fall Rigaer 94
Einbruch bei Anwalt des Eigentümers von linkem Hausprojekt / Linkes Projekt sollte im vergangenen Jahr geräumt werden
Berlin. Bei dem Anwalt des Hauseigentümers in der Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain wurde laut einem Zeitungsbericht eingebrochen. In der Silvesternacht sollen bisher Unbekannte die Tür der Kanzlei aufgebrochen und Akten zum Fall Rigaer Straße 94 entwendet haben, schreibt der Tagesspiegel. Mehr wurde offenbar nicht entwendet. Wie der Anwalt der Kanzlei gegenüber dem Blatt erklärte, seien Überfälle dieser Art sehr ungewöhnlich: »Es werden normalerweise bei Einbrüchen in Kanzleien niemals Akten gestohlen.« Laut Tagesspiegel wurde die Kanzlei stündlich von einer Polizeistreife kontrolliert.
Das linke Hausprojekt Rigaer 94 hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, nachdem die Polizei eine teilweise Räumung des besetzen Hauses durchsetzten, die sich im Nachhinein als illegal herausstellte. Tagelang wurde das Haus von Polizisten umstellt und Anwohner der Straße von Beamten schikaniert. Der Diebstahl der Akten ist deswegen von Bedeutung, da der Hauseigentümer bisher sehr darauf bedacht war, dass seine Identität nicht in die Öffentlichkeit gelangen. Nun droht sein Name bekannt zu werden.
Momentan laufen zwei Räumungsklagen: Zum einen gegen die Bewohner des Vorderhauses zum anderen gegen den sozialen Treffpunkt »Kadterschmiede«. Im Februar soll das Berliner Landgericht in der Sache verhandeln. nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!