USA wurden wichtigstes Exportland Thüringens
Brexit-Votum führte bereits zu sinkenden Ausfuhren nach Großbritannien
Erfurt. Die USA haben sich 2016 nach Angaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt zum wichtigsten Exportland für die Wirtschaft im von Rot-Rot-Grün regierten Thüringen entwickelt. Zweistellige Wachstumsraten hätten dazu beigetragen, dass die USA unter den Exportländern auf Rang eins aufgestiegen seien, teilte die Kammer auf Anfrage mit. Etwa acht Prozent der Thüringer Warenlieferungen gingen nach Nordamerika. Zu den wichtigen Exportzielen gehöre auch Großbritannien auf Rang vier.
Wie das Geschäft in diesem Jahr verlaufe, sei wegen der politischen Entwicklung in diesen beiden Ländern derzeit schwer abschätzbar, erklärte IHK-Geschäftsführer Gerald Grusser. Die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung berge einige Unsicherheitsfaktoren. Noch sei nicht klar, ob Ankündigungen im Wahlkampf dazu führten, dass Handelsbarrieren und die Bevorzugung amerikanischer Firmen zunehmen, so Grusser. Nach dem Brexit-Votum der Briten erwarte die Wirtschaft spürbare Handelseinbrüche. Das habe eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags vor einigen Monaten ergaben. Danach führe Unsicherheit bereits in der Übergangszeit bis zum EU-Austritt Großbritanniens bei jedem vierten betroffenen Unternehmen zu sinkenden Ausfuhren nach Großbritannien.
Nach Schätzungen der Erfurter IHK könnten die Exporte der Thüringer Wirtschaft 2016 auf einen neuen Rekordwert von etwa 14 Milliarden Euro gestiegen sein. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes wuchsen die Ausfuhren in den ersten drei Quartalen um 6,5 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. dpa/nd
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