Stirbt das Drama?

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Es ist mittlerweile ein altes Lamento, doch bleibt es immer neu: Am deutschsprachigen Theater findet immer weniger Drama statt. Was überwiegt, ist die Performance. Junge Bühnenkünstler werden durch Schauspielschulen angehalten und durch weite Teile der Kritikerzunft ermutigt, statt dem Sprechen und dem Handeln der Figuren lieber Formexperimente ins Zentrum ihrer Inszenierungen zu rücken. Einige Kulturkritiker gehen noch weiter: Das Drama werde nicht nur von den deutschen Bühnen, sondern auch aus der deutschen Gegenwartsliteratur verdrängt. Stirbt das Drama also endgültig? Mit dieser Frage beschäftigt sich in diesen Tagen ein hochkarätig besetztes Symposium im Literaturforum im Brecht-Haus (Mitte). Immerhin, der Titel ist noch optimistisch gehalten: »Die Zukunft des Dramas«. Die einzelnen Panels behandeln das drohende Verschwinden der Gattung, die Ursachen und die Implikationen aus unterschiedlichen Perspektiven - poetisch, wissenschaftlich, philosophisch, sozioökonomisch. Zu Wort kommen Dramatikerinnen (Kathrin Röggla, Theresia Walser) und Theaterpraktiker ebenso wie Verleger, Literatur- und Theaterwissenschaftler (Bernd Stegemann, Frank Raddatz, Kathrin Tiedemann), Philosophen und Ästhetiker (Roberto Ciulli, Alexander Eisenach). Deren Plädoyer gilt dem Drama nicht nur als gesellschaftlichem Erfahrungsspeicher, sondern vor allem auch als unvergleichlichem Medium der Kultur- und Zeitdiagnostik. Die Tagung startet am Donnerstag um 14 Uhr und endet am Samstag um 18 Uhr. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist (mit Ausnahme der Podiumsdiskussion am Donnerstagabend) frei. cba

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