Zahl der Leiharbeiter erreicht Rekordhoch

Inzwischen sind 1,006 Millionen Menschen in der Zeitarbeit beschäftigt

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Nürnberg. Deutsche Unternehmen setzen so stark wie nie auf Leiharbeiter. So haben Zeitarbeitsunternehmen im Juni vergangenen Jahres 1,006 Millionen Männer und Frauen als Leiharbeiter beschäftigt - und damit 45.000 mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat, geht aus einer aktuellen BA-Analyse zur Zeitarbeit hervor. Die Zahl der Leiharbeiter stieg damit auf ein Rekordhoch. Über die Untersuchung hatte am Mittwoch zuerst »Spiegel-Online« berichtet.

Unklar ist derzeit noch, wie stark ein am 1. April in Kraft tretendes neue Arbeitsüberlassungsgesetz die Zeitarbeitsbranche beeinflusst. Das Gesetz sieht künftig eine grundsätzliche Höchstverleihdauer von 18 Monaten vor. Bereits nach neun Monaten sollen sie den gleichen Lohn wie die Stammbeschäftigten erhalten. Ausnahmen seien allerdings möglich. Der Gesetzgeber reagierte damit auf zunehmende Missstände etwa in der Automobilindustrie, in der Fleischereibranche und in der Werftindustrie.

Zwiespältig schätzt die Bundesagentur für Arbeit in ihrer Untersuchung die Bedeutung der Zeitarbeit für den Arbeitsmarkt und Jobsucher ein. Zum einen sei die Zeitarbeit mit inzwischen mehr als eine Million Beschäftigten »eine feste Größe auf dem deutschen Arbeitsmarkt«. Auch böten Zeitarbeitsunternehmen gerade Menschen, die schon länger arbeitslos seien, eine Einstiegschance in den Job. Andererseits sei das Risiko für einen Leiharbeiter, bald schon wieder seinen Job zu verlieren, deutlich größer als für einen regulären Beschäftigten.

Auch müssen Leiharbeiter im Vergleich zu ihren regulär beschäftigten Kollegen deutliche Abstriche bei Löhnen und Gehältern hinnehmen. So verdiene eine Hilfskraft in der Leiharbeit im Mittel 1524 Euro, sein zur Stammbelegschaft gehörender Kollege dagegen 2119 Euro. Eine Fachkraft werde als Leiharbeiter im Mittel mit 2099 Euro entlohnt, sein regulär beschäftigter Kollege mit 2844 Euro. Fast ein Drittel der Leiharbeiter sei in den Verkehrs- und Logistikunternehmen sowie bei Sicherheitsdienst und Reinigungsfirmen eingesetzt. 28 Prozent aller Zeitarbeitnehmer seien an Firmen der Metall- und Elektroindustrie verliehen. Agenturen/nd

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