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Rüstungskonversion mal andersherum?

Rheinmetall hat Interesse an VW-Werk Osnabrück

  • Hagen Jung und Kurt Stenger
  • Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter des VW Werks in Osnabrück bei einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifverhandlungen 2024
Mitarbeiter des VW Werks in Osnabrück bei einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifverhandlungen 2024

Noch rollt der Volkswagen vom Typ T-Roc Cabriolet im Werk Osnabrück vom Band. Vor einigen Monaten warnte der Konzernbetriebsrat angesichts der Kürzungspläne des Vorstands, der Standort könnte geschlossen werden. Im Januar hatten sich beide Seiten auf einen massiven, konzernweiten Stellenabbau geeinigt, wobei Werksschließungen ausgeschlossen wurden. Für Osnabrück ist nun geplant, bis Mitte 2027 die Produktion des T-Roc fortzusetzen und eine Entwicklungsperspektive auszuarbeiten.

In der viertgrößten niedersächsischen Stadt wurden bis zum Jahr 2009 Autos der Marke Karmann gefertigt, doch die ging in Insolvenz. Dann übernahm VW für rund 39 Millionen Euro das Werk und ließ dort in Kleinserienproduktion auch zwei Porsche-Erzeugnisse fertigen: den Cayman und den Boxter. Im Auftrag der Konzerntochter MOIA wurde hier zudem ein Elektro-Kleinbus entwickelt, der Pluto.

Beobachtern zufolge ist zumindest ein Verkauf des Werkes, in dem rund 2300 Menschen arbeiten, noch nicht vom Tisch. Schon Ende 2024 hieß es in einem italienischen Medienbericht, ein Rüstungskonzern habe Interesse bekundet und wolle »möglichst viele Arbeitsplätze erhalten«. Die Spekulationen erhalten nun neue Nahrung: So bezeichnete Rheinmetall-Chef Armin Papperger, auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch danach befragt, das VW-Werk in Osnabrück als »gut geeignet«, um dort Militärfahrzeuge zu produzieren. Übrigens kooperiert VW bei der Lkw-Herstellung bereits mit der zivilen Autoteilesparte von Rheinmetall. Auch Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, hat signalisiert, einer Umwidmung des Osnabrücker Werks stünde nichts entgegen. Er will indes auch nicht ausschließen, dass Volkswagen in Zukunft selbst wieder Militärfahrzeuge produziert.

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Eine Umwidmung des Werks Osnabrück würde, wie Rheinmetall-CEO Pappberger bemerkte, aber teuer werden. Die notwendigen Investitionen könnte das Rüstungsunternehmen nur tätigen, wenn es eine vom Bund über zehn Jahre gesicherte Abnahme von Fahrzeugen gebe.

Wirtschaftliche Sorgen hat Rheinmetall als Panzerschmiede aktuell nicht. Das Unternehmen mit seinen 27 250 Beschäftigten vermeldete soeben für 2024 einen Umsatzanstieg um 36 Prozent auf 9,75 Milliarden Euro und rechnet auch angesichts der Aufrüstungspläne von Union und SPD im laufenden Jahr erneut mit einem starken Wachstum. Der Aktienkurs kletterte daraufhin um 9,6 Prozent auf ein neues Allzeithoch.

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