Griechenland: Flüchtlinge protestieren gegen Minister

Bewohner des Camps Elliniko fordern warmes Wasser und Dolmetscher / Hilfsorganisationen kritisieren Lage auf Hellas' Inseln

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Berlin. Nicht nur auf dem Mittelmeer ist die Lage für Flüchtlinge weiter kritisch. Während die Staats- und Regierungschefs der EU eine Schließung der Fluchtroute über Libyen vorantreiben, harren zehntausende Schutzsuchende in Griechenland unter teils unwürdigen Bedingungen aus. Im Lager Elliniko südlich der Hauptstadt Athen sind am Sonntagmorgen 200 Flüchtlinge und Migranten nach eigenen Angaben in den Hungerstreik getreten. Einen Tag danach versperrten sie Yiannis Migrationsminister Mouzalas den Zutritt.

Mehrere Menschen blockierten das Eingangstor zum Lager auf dem ehemaligen Flughafengelände. Griechische Polizisten lieferten sich ein Handgemenge mit Geflüchteten aus Afghanistan, die gegen die Lebensbedingungen in dem Lager protestierten.

Wie die antirassistische und antifaschistische Organisation »KEEFRA« berichtet, wollen die Menschen so auf die schlechten Bedingungen auf dem einstigen Flughafengelände aufmerksam machen. Sie fordern vor allem warmes Wasser im Camp, eine bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln, die Bereitstellung von Dolmetschern, den Zugang zu Schulen für die Kinder und die Umsiedlung in Wohnungen für Familien, Ältere und Kranke.

Das Flüchtlingslager Elliniko, in dem noch über 1000 Menschen leben, soll seit Längerem geräumt werden. »Die Bedingungen sind nicht in Ordnung und sicher nicht die, die Flüchtlinge und Migranten verdienen«, sagte Migrationsminister Yiannis Mouzalas im vergangenen Sommer. Er versprach damals, Elliniko zu schließen. »Ich kann ihnen nicht sagen wann. Aber unser nächster Schritt wird die Evakuierung von Elliniko sein«, erklärte Mouzalas damals im griechischen Parlament im Zusammenhang mit der Räumung des Lagers Idomeni an der Grenze zu Mazedonien.

»Wir fordern die Regierung auf, unverzüglich die Forderungen der Flüchtlinge zu erfüllen und die Bedingungen im Lager zu verbessern. Die Menschen dürfen nicht in Zelten bleiben«, heißt es nun von KEEFRA.

Elliniko sei nicht das einzige Camp mit Problemen. KEEFRA verweist auf die griechischen Inseln. Seit Jahresbeginn sind mindestens fünf Menschen in Lagern auf Lesbos (Moria) und Samos (Ritsona) gestorben. Hilfsorganisation wie Pro Asyl, Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen und Human Rights Watch machen immer wieder auf die Lebensgefahr für Flüchtlinge insbesondere seit Wintereinbruch in den griechischen Camps aufmerksam. kah

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