CETA ist Realität

Mehrheit im EU-Parlament stimmt für Freihandelsabkommen mit Kanada

  • Lesedauer: 2 Min.

Straßburg. Nach sieben Verhandlungsjahren ist auf europäischer Ebene die letzte Hürde genommen - das Freihandelsabkommen mit Kanada kann teilweise und vorläufig in Kraft treten. Am Mittag hatten sich die EU-Abgeordneten nach einer teils hitzigen Debatte mehrheitlich für CETA ausgesprochen.

Begleitet wurde die Abstimmung von Protesten, bereits am frühen Morgen hatten Gegner die Eingänge zum Parlament blockiert und die Abgeordneten aufgefordert, mit Nein zu stimmen. Sie kritisieren die negativen Folgen des Freihandels für den Verbraucherschutz sowie für Sozial- und Umweltstandards.

Neben Linken, Grünen und einzelnen Sozialdemokraten haben auch nationalistische Kräfte CETA scharf kritisiert. Marine Le Pen (Front National) drohte, dass sie das Abkommen nach der Präsidentschaftswahl in Frankreich im April rückgängig machen werde.

EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström warb im Parlament hingegen erneut für CETA. Nach der Abstimmung zeigte sie sich gemeinsam mit Kanadas Handelsminister, François-Philippe Champagne, erleichtert.

Mit der Zustimmung gelten die Teile des Vertrags, für die die EU alleine zuständig ist, voraussichtlich ab April vorläufig. Für ein endgültiges Inkrafttreten müssen noch die Parlamente der Mitgliedsstaaten zustimmen.

In Deutschland forderten Gewerkschaften, Umweltverbände und Verbraucherschützer Nachbesserungen. »Die Vereinbarung nützt weiter überproportional Investoren und schützt Beschäftigte nicht vor einem unfairen Wettbewerb.« Die bisherigen Zusätze könnten verbindliche Regelungen nicht ersetzen, sagte der IG-BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.

Nicht abstimmen dürfen die Menschen in Bayern. Der Bayrische Verfassungsgerichtshof lehnte ebenfalls am Mittwoch den Antrag auf ein Volksbegehren ab. had Seiten 4 und 17

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.