Bundesregierung dringt auf rasche Lösung im Fall Deniz Yücel

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Bundesregierung dringt auf eine rasche Lösung im Fall des in der Türkei inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel. »Für uns ist der Fall Yücel deshalb von allergrößter Bedeutung, weil er für den Einsatz Deutschlands für die Pressefreiheit steht«, sagte Außenamts-Sprecher Martin Schäfer am Montag in Berlin. Er vermied es allerdings erneut, ausdrücklich die sofortige Freilassung Yücels zu fordern. »Die Bundeskanzlerin und das gesamte Auswärtige Amt stehen hinter dem Bemühen zu verhindern, dass Herr Yücel dauerhaft seine Freiheit verliert«, sagte Schäfer lediglich und fügte hinzu: »Die Entscheidungen liegen jetzt bei der türkischen Justiz.« Dabei setze sich die Bundesregierung aber dafür ein, dass der Polizeigewahrsam für den Journalisten »nicht mehr länger fortdauert« und Yücel auch anschließend »nicht in Untersuchungshaft kommt«. Bislang offenbar vergebens. Der Polizeigewahrsam für den in der Türkei festgenommenen »Welt«-Korrespondenten Deniz Yücel wird nach Angaben seiner Zeitung verlängert. »Am Montag teilte die Polizei Yücels Rechtsanwälten mit, dass der Staatsanwalt die Verlängerung des Gewahrsams um weitere sieben Tage verfügt hat«, meldete die »Welt«. Der Türkei-Korrespondent der Zeitung war bereits am Dienstag in Istanbul in Polizeigewahrsam genommen worden. Die Behörden werfen dem 43-Jährigen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vor. Hintergrund sind offensichtlich Berichte Yücels über eine Hacker-Attacke auf das E-Mail-Konto des türkischen Energieministers Berat Albayrak. Yücel besitzt die türkische und deutsche Staatsangehörigkeit. Schäfer sagte, der Bundesregierung lägen offiziell keine eigenen Informationen darüber vor, was Yücel vorgeworfen werde. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.