Die schwierige Suche nach dem Endlager
Atommüll soll 500 Jahre rückholbar sein
Der Salzstock Gorleben stand jahrzehntelang im Zentrum der deutschen Endlager-Debatte, doch 2013 verordnete sich der Bundestag einen Neuanfang. Das neue Standortauswahlgesetz sieht vor, dass in ganz Deutschland nach dem besten Standort für ein Bergwerk gesucht werden soll, in dem hoch radioaktiver Atommüll eine Million Jahre lang lagern soll. Das Suchverfahren hat drei Phasen: Zunächst werden mehrere Standorte für die oberirdische Erkundung ausgewählt, anschließend mindestens zwei davon untertägig untersucht. Phase 3 endet mit der Bestimmung des Endlagerstandortes. Das Auswahlverfahren soll 2031 abgeschlossen sein.
Nach einem Entwurf des Bundesumweltministeriums für die Novelle des Gesetzes soll es 500 Jahre lang möglich sein, den Atommüll zurückzuholen, falls die Umstände sich ändern. Der Entwurf macht keine Vorgaben zu Regionen, in denen ein Endlager entstehen könnte. Auch Gorleben wird als Standort nicht ausgeschlossen.
Der Entwurf enthält aber Vorgaben zu Ausschlusskriterien und Mindestbedingungen, die ein potenzieller Standort erfüllen muss, sowie Abwägungskriterien für den Vergleich verschiedener Regionen. Ausgeschlossen sind etwa Erdbebengebiete.
Zentraler Bestandteil der Suche soll die Beteiligung der Öffentlichkeit sein. Über ein Online-Informationsregister sollen die wichtigen Dokumente für jeden jederzeit einsehbar sein. Das neu gegründete Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit legt unter anderem Erkundungsprogramme fest und überwacht das Verfahren.
-
/ Reimar PaulSchacht Konrad auf der KippeBetreiber soll bei Genehmigung des Atommüll-Endlagers getrickst haben
-
/ Reimar PaulCastor-Proteste: Spezialschiff in Nordenham angekommenCastor-Behälter aus Großbritannien in Niedersachsen angelandet. Atommüll soll in das Zwischenlager im bayerischen Niederaichach geschafft werden
-
/ Reimar PaulDer »Mythos Wyhl« war der AnfangVor 50 Jahren begannen in einer badischen Gemeinde die Massenproteste gegen Atomkraft
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.