Marshallplan für den Süden

Lösung für Krisenländer: Investieren statt Sparen

  • Lesedauer: 2 Min.

Während Neoliberale und Neokonservative staatliche Finanzprobleme durch striktes Sparen lösen möchten und de facto die Probleme dadurch nur weiter verschärfen, haben Gewerkschaften und keynesianische Ökonomen eine ganz andere Idee: Wird viel Geld produktiv in den Wirtschaftskreislauf gespült, springt der Konjunkturmotor an, der Arbeitsmarkt brummt, Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge sprudeln. Staaten sollten sich also mit Investitionen selbst aus einer Finanzkrise herausziehen oder verhindern, überhaupt in eine solch missliche Situation zu gelangen. Nur was tun, wenn wie in Griechenland die Einnahmen zu gering sind und die Kapitalmärkte das notwendige Geld dafür nicht verleihen möchten?

So ist die Idee eines europäischen Marshallplanes entstanden, den sich insbesondere linke Parteien auf die Fahnen geschrieben haben. Wie nach dem Zweiten Weltkrieg sollten die Krisenländer durch große Summen quasi wiederaufgebaut und modernisiert werden. Investiert werden sollte in nachhaltige Energieerzeugung und Verbrauchsreduktion, in Bildung und Forschung, in moderne Verkehrsinfrastruktur und energieeffiziente Gebäudesanierung. Finanzstarke soziale Schichten und ökonomisch stärkere Regionen müssen besonders zur Finanzierung beitragen, wobei sich der Plan durch bessere Konjunktur irgendwann aber selbst finanzieren wird. Der Plan sollte vom Europaparlament demokratisch kon- trolliert werden und wird als gesamteuropäisches Projekt und nicht als Summe der Einzelinteressen der EU-Länder verstanden.

Auch hier gab es kein Durchkommen. Neoliberale Kräfte unter Führung der Bundesregierung sind gegen jegliche echte Solidarität innerhalb der EU. Die Folge sind der Aufstieg von Nationalisten und EU-Exit-Tendenzen wie in Großbritannien. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -