BVG fährt erneut positiven Jahresabschluss ein
Ohne Zuschüsse des Landes Berlin würde Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen rote Zahlen schreiben
Der Gewinn der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist 2016 trotz höherer Zahlungen aus dem Haushalt des Landes und höherer Fahrgelderträge zurückgegangen. Dem Landesunternehmen blieben unterm Strich 11,7 Millionen Euro, wie am vergangenen Mittwochnachmittag mitgeteilt wurde. Im Vorjahr waren es 18,3 Millionen Euro gewesen. Gründe dafür sind steigende Personal- und Sachkosten. Denn mit dem Wachstum der Stadt wächst auch das Angebot von U-Bahnen, Trams und Bussen.
Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen hält sich nach verlustreichen Jahrzehnten seit 2014 in den schwarzen Zahlen. »Die BVG ist wirtschaftlich gesund und stellt die Weichen für den Verkehr der Zukunft«, sagte Vorstandschefin Sigrid Evelyn Nikutta bei der Präsentation der Zahlen. Sie verwies auf Investitionen von 406,7 Millionen Euro in Fahrzeuge, Aufzüge, Schienen und Bahnhöfe. »Ein leistungsfähiger und attraktiver Nahverkehr ist einer der Schlüssel für eine lebenswerte Stadt der Zukunft«, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Dazu gehörten klimafreundliche Busse und moderne Stationen.
Der Schuldenberg der BVG bröckelte unterdessen lediglich um zehn Millionen Euro auf 689 Millionen Euro. Bleibt es bei diesem Tempo, wäre das Unternehmen in 69 Jahren schuldenfrei. Der Schuldenberg entstand seit 2002 dadurch, dass Berlin die Schulden der BVG damals nicht mehr aufgefangen hatte. Kritiker sprechen von einem Schattenhaushalt.
Genutzt haben der BVG 2016 vor allem steigende Fahrgastzahlen und höhere Ticketpreise. Sie ließen die Fahrgelderträge um knapp fünf Prozent auf 704,4 Millionen Euro steigen. Zusätzliche Fahrten führten dazu, dass das Land mit 304,3 Millionen Euro 6,5 Prozent mehr überwies als im Vorjahr. Positiv wirkten auch gesunkene Energiekosten.
Die Berliner und ihre Gäste fuhren im vergangenen Jahr 1,045 Milliarden Mal mit der BVG, ein Plus von 3,5 Prozent. Sichere Einnahmen verspricht darüber hinaus die weiter wachsende Zahl der Abonnenten, die um rund 28 000 auf 457 000 zulegte. Die Zahl der Mitarbeiter erreichte 14 400 und lag damit um gut 350 höher als im Vorjahr. dpa/nd
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