Angriff auf NATO-Konvoi

Mindestens acht Tote in der afghanischen Hauptstadt

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Kabul. Bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf einen NATO-Konvoi in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens acht afghanische Zivilisten getötet und etwa 25 weitere verletzt worden. Außerdem wurden nach Angaben der NATO-Mission »Resolute Support« drei US-Soldaten verletzt.

Die schwere Explosion erfolgte kurz nach 8 Uhr Ortszeit im dichten Morgenverkehr nahe NATO-Hauptquartier, US-Botschaft und afghanischen Regierungseinrichtungen. Bilder vom Ort zeigen zwei ineinander verkeilte Panzerfahrzeuge, ausgebrannte Autos, verkohlte Bäume und zersplitterte Fensterscheiben.

In einer über das IS-Sprachrohr Amak veröffentlichten Meldung ist unter Berufung auf eine »Sicherheitsquelle« die Rede von einem »Märtyrer« des Islamischen Staates in einem mit Sprengstoff beladenen Wagen. NATO-Sprecher indes berichteten, Ursache der Explosion sei ein Sprengsatz am Straßenrand gewesen.

Die Zahl der Selbstmordanschläge und konzertierten Angriffe nimmt in Kabul stark zu. Die radikalislamischen Taliban, aber auch der IS haben dort seit Januar nun sieben große Anschläge verübt, viele Zivilisten starben. Im UN-Quartalsbericht zu zivilen Opfern des Krieges hieß es, die Kabul-Provinz verzeichne wegen der Attentate in der Hauptstadt bis April die höchste Zahl der Opfer von Selbstmord- und Bombenanschlägen. Bereits 2016 war die Zahl der Opfer in Kabul um 75 Prozent gestiegen.

Der IS ist in Afghanistan recht klein und wird vor allem von den USA schwer bekämpft. Mitte April hatten die USA Stellungen des IS im Osten mit ihrer größten konventionellen Bombe beschossen. Dennoch steigt die Zahl der Anschläge. dpa/nd

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