Prognose: Die Rente steigt bis 2030 um jährlich zwei Prozent

Deutsche Rentenversicherung Bund

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV-Bund) rechnet bis 2030 im Schnitt mit einem jährlichen Anstieg der Renten um zwei Prozent. Wie die Präsidentin der DRV-Bund, Gundula Roßbach, sagte, profitierten die Rentner »von einem derzeit starken Arbeitsmarkt und von einer guten wirtschaftlichen Entwicklung«. Allerdings wird das Rentenniveau künftig weiter sinken.

Die Gewerkschaft ver.di fordert unterdessen zusätzliche Milliardenausgaben für eine Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Hätte man heute schon das Rentenniveau, das von den politischen Mehrheiten bis 2030 billigend in Kauf genommen werde, dann hätte jemand, der in seinem Arbeitsleben 2500 Euro verdient hat, nach 40 Beitragsjahren einen Rentenanspruch von 809 Euro. Über 50 Prozent der Arbeitnehmer kämen aber nicht auf 2500 Euro und viele auch nicht auf 40 Beitragsjahre. Millionen Menschen könnten also nicht einmal mit 809 Euro rechnen. Die Grundsicherung liegt heute im Schnitt bei 794 Euro. Nötig sei eine Stabilisierung des Rentenniveaus, also des Verhältnisses des Durchschnittslohns zur Rente.

Experten kritisieren, dass heute viele Dinge nicht sachgerecht aus dem Rententopf mit Beitragsmitteln bezahlt werden. Die Mütterrente wird komplett, die geplante Ost-West-Angleichung der Rente über weite Strecken aus der Rentenkasse finanziert. Das aber müsse aus Steuermitteln erfolgen. Auch sei eine Anhebung des Beitragssatzes nötig.

Demgegenüber verlangt die Wirtschaft, dass die Sozialabgaben weiter unter der Grenze von 40 Prozent bleiben müssten. Das könnte für Arbeitnehmer eine Belastungsgrenze sein. Bei bei Unternehmen würde andernfalls die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Heute schon lägen Steuern und Sozialabgaben zusammen über 50 Prozent und mit an der Spitze in der Welt, kritisiert der Arbeitgeberverband BDA.

Die Präsidentin der DRV-Bund warnt, die Rentenanpassungen würden auf längere Sicht geringer ausfallen als die Entwicklung der Löhne. Allerdings stellte sie zugleich klar: »Die erreichte Rente sinkt nicht. Das ist gesetzlich ausgeschlossen. Aber in der Zukunft gibt es einen geringeren Anstieg der Renten als der Löhne.«

Trotzdem lägen die Renditen bei der gesetzlichen Rente immer noch bei zwei bis drei Prozent - auch bei der jungen Generation. Daneben gebe es die betriebliche Vorsorge und über 16 Millionen Riester-Verträge.

Die Bundesregierung müsse prüfen, ob für bestimmte Gruppen mehr getan werden müsse, so Gundula Roßbach weiter. Über den Minijob alleine könne man keine auskömmliche Rente erwirtschaften. dpa/nd

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