Privater Bahnbetreiber Locomore ist insolvent
Bahn-Konkurrent weiter auf der Suche nach Investoren
Der private Fernzug-Betreiber Locomore hat am Donnerstag Insolvenz angemeldet. Locomore hatte im Dezember seine Verbindung zwischen Berlin und Stuttgart in Betrieb genommen, die Fahrgastzahlen blieb jedoch unter den Erwartungen. Zudem gab es technische Probleme mit den Zügen. Die Betreiber hatten per Crowdfunding mehr als 600.000 Euro Startkapital im Internet gesammelt.
Die Geschäftsführung des Unternehmens äußerte am Donnerstagabend in einer Mitteilung die Hoffnung, dass es gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter gelingen werde, Perspektiven für eine Fortführung des Zugverkehrs zu entwickeln. Die finanziellen Reserven seien aufgebraucht. Man sei intensiv auf der Suche nach Investoren.
Der Online-Ticketverkauf ist nach Unternehmensangaben vorläufig eingestellt worden und soll erst wieder beginnen, sobald absehbar ist, wie es mit dem Zugbetreiber weitergeht. Die Verbindung LOC 1818 an diesem Freitag von Stuttgart nach Berlin soll den Angaben zufolge aber noch planmäßig fahren.
Im Januar hatte Locomore den Betrieb der Strecke wegen Problemen vorübergehend eingestellt. Während auf regionaler Ebene mittlerweile mehrere private Unternehmen der Deutschen Bahn Konkurrenz machen, hat sich bislang kein privater Anbieter im Personenfernverkehr halten können. Dieser ist von einem für Start-ups »ruinösen Wettbewerb« zwischen Billigfliegern, Fernbussen und Deutscher Bahn geprägt.
dpa/nd
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