Judenhass bekämpfen

OSZE fordert Mitgliedsstaaten zum Handeln gegen Antisemitismus auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die OSZE-Staaten sollen sich stärker gegen antisemitische Hassverbrechen und für den Schutz jüdischer Gemeinden engagieren. Das OSZE-Büro für Demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) veröffentlichte dazu am Montag in Berlin einen entsprechenden Leitfaden. Kern der Publikation sind zehn Maßnahmen, die die Autoren den Regierungen der 57 Mitgliedsstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) empfehlen.

Es geht unter anderem darum, antisemitische Straftaten als solche zu erkennen, sowie die Vorfälle zu registrieren und zu dokumentieren. Die Staaten werden aufgefordert, das Bewusstsein für das Problem des Antisemitismus zu stärken. Auch damit verbundene Sicherheitsmaßnahmen wie etwa eine verstärkte Polizeipräsenz zum Schutz jüdischer Gemeinden und Einrichtungen oder finanzielle Unterstützung sollen stärker thematisiert werden.

Es gehe aber auch um die Verurteilung von antisemitischen Hassverbrechen und die Solidarität mit jüdischen Gemeinden, hieß es weiter. Die Bedrohungslage müsse ernst genommen werden, betonte Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (LINKE) bei der Veröffentlichung des Leitfadens. »Es geht uns alle an, wenn einzelne Menschen in Angst und Schrecken leben müssen.«

Der Leitfaden »Antisemitischen Hassverbrechen begegnen - jüdische Gemeinden schützen« wurde im Projekt »Taten statt Worte gegen Antisemitismus« entwickelt. Es wurde 2016 während des deutschen OSZE-Vorsitzes initiiert und wird von der Bundesregierung gefördert. epd/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!