Werbung

Koalition: Polizei soll flächendeckend hacken dürfen

Online-Durchsuchung wird auf geringe Tatvorwürfe ausgeweitet

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Bisher weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit will die Große Koalition per Änderungsantrag in einem laufenden Gesetzgebungsverfahren die Online-Durchsuchung für eine Vielzahl von Straftaten durchsetzen. Bislang begrenzte man den Eingriff in die Privatsphäre auf schwerste Delikte, demnächst soll die Polizei aber auch bei einfacher Alltagskriminalität zur Quellen-Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) greifen können. Bei dieser wird das Kommunikationsgerät der überwachten Person direkt angezapft.

Union und SPD wollten dem Rechtsstaat »an den Kragen«, so Jan Korte, Vizechef der Linksfraktion im Bundestag. »Wer der Polizei bereits zur Feststellung eines Aufenthaltsortes erlauben will, Staatstrojaner einzusetzen, hat jegliches rechtsstaatliche Maß verloren.« Das Risiko, von einer heimlichen staatlichen Rechner-Infiltration betroffen zu sein, werde extrem steigen. Korte fordert den Verzicht auf Quellen-TKÜ und Online-Durchsuchung. Anderenfalls werde die Regierung erneut vor dem Bundesverfassungsgericht landen. hei

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.