Biermann darf sprechen
Das Studiotheater der Schauspielschule »Ernst Busch« hat Wolf Biermann nun doch zur Wiedereröffnung der einst von ihm mitgegründeten Bühne eingeladen. Nach einem Bericht des Magazins »Der Spiegel« sollte der Liedermacher nach dem Willen der Hochschulleitung auf der Feier Ende Mai nicht sprechen.
Rektor Wolfgang Engler dementierte am Montag ein Redeverbot. »Wir hatten mit der Eröffnungsfeier eine andere Idee«, sagte Engler. »An Biermann haben wir nicht gedacht - genauso wenig wie an die anderen Gründer.« Bei einer Feier im kleinen Kreis hätte all denjenigen gedankt werden sollen, die an den Umbaumaßnahmen des Theaters im Prenzlauer Berg mitgewirkt haben. Laut Engler wären das die Architekten und Bauleute gewesen. Aufgrund der öffentlichen Debatte verschickte das Theater dann doch eine Einladung an Biermann.
Der heute 80-Jährige hatte das Studiotheater in den 60er Jahren gemeinsam mit der bereits gestorbenen Schauspielerin und Regisseurin Brigitte Soubeyran gegründet. Damals hieß es b.a.t. (Berliner Arbeiter-Theater). Ob Biermann zur Wiedereröffnungsfeier kommt, ist bisher unklar. »Wir haben bisher noch keine Antwort erhalten«, hieß es am Montag in der Schauspielschule. dpa/nd
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