Gesundheit wichtiger als unbegründete Impfkritik
Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Streit getrennter Eltern den Impfschutz höher gewichtet als die Bedenken vor Impfrisiken. Sind sich Mutter und Vater uneins über die Impfung, müsse der impfskeptische Elternteil nachgeben, entschied der BGH. Maßgeblich seien die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut. Die Befürchtungen der impfkritischen Mutter reichten nicht aus, dem Kind die Impfung zu verweigern. Die Mutter hielt den Nutzen für nicht nachgewiesen und befürchtete Impfschäden. Zudem lebe das Kind in ihrem Haushalt, so dass sie über die Impfung bestimmen könne. Der Vater betonte, dass die Tochter keine Immundefekte habe, die einer Impfung entgegenstehen könnten. Der BGH entschied, eine Impfung falle meist nur einmal an. Sie sei wegen der Vorbeugung schwerer Krankheiten von »erheblicher Bedeutung« für das Kind. Daher könne die Entscheidung nicht allein dem Elternteil überlassen werden, bei dem das Kind lebt. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.