Von Schule für Bergingenieure zum Campus

  • Anna Ringle
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Senftenberger See ist heute ein Tourismusmagnet, früher holten die Kumpel aus der Grube Braunkohle. Auch der kleine Hochschulcampus hat seine Wurzeln im Bergbau. 1947 wurde hier eine Bergingenieurschule gegründet. An diesem Sonnabend wird das 70-jährige Jubiläum auf dem Campus gefeiert. Das Programm ist für Ehemalige als auch für Studieninteressierte ausgerichtet.

Als Gerhard Kreißl in den 1950er Jahren als 18-Jähriger studierte, sah das Areal noch völlig anders aus. »Hier war Acker«, sagt er über eine Fläche, auf der heute Hochschulgebäude stehen. »Hier hat sich so viel geändert.« Kreißl zeigt auf ein Maschinenbaulabor. Der 82-Jährige berichtet von einem neuen Roboter, der zu DDR-Zeiten dort installiert wurde. »Der ging aber nicht durch die Tür«, sagt er. Zu hoch. Dann sei ein Stück der Mauer unter einem Fenster heruntergerissen worden. Durch diese Öffnung kam der Roboter an seinen Platz. Kreißl lehrte später auch im Bereich Maschinenbau in Senftenberg. Mit der Entwicklung des Standortes ist er zufrieden. In Senftenberg selbst müsste es aber noch mehr Firmen geben, um Absolventen der Hochschule langfristig zu halten.

Derzeit sind in Senftenberg gut 1300 Studenten eingeschrieben. Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen sind nachgefragte Studiengänge, wie Prodekanin Kathrin Lehmann sagt. Der Hochschulstandort hatte schon viele Namen. Ingenieurschule Senftenberg, dann Fachhochschule Lausitz nach der Wende und schließlich Hochschule Lausitz. Vor etwa vier Jahren erfolgte die umstrittene Fusion mit der Technischen Universität Cottbus. Lehmann sagt: »Das Grundverständnis, dass wir zusammen gehören, hat sich gut entwickelt.« Sie ist überzeugt, dass die Studentenzahlen in Senftenberg stabil bleiben. »Wir sind ein Campus der kurzen Wege und können die Vorteile wie moderne Studiengänge, gute Betreuungssituation und moderne Ausstattung einbringen«, sagt sie. dpa

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.