»Die Fischbestände sind nicht beliebig steigerungsfähig«

Aquakultur-Forschungen in Born werden der Öffentlichkeit vorgestellt

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Born. Die Bedeutung von Aquakulturen wird nach Expertenmeinung immer weiter zunehmen. Gründe dafür seien die Überfischung der Meere, die Umweltbelastung durch Transporte aus Übersee oder der Trend hin zu frischen und regional erzeugten Fischprodukten, sagte Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Schweriner Agrar- und Umweltministerium, vor dem Beginn einer Reihe von öffentlichen Führungen durch die Aquakulturanlagen in Born am Dienstag. »Die Fischbestände in den Weltmeeren und Seen sind nicht beliebig steigerungsfähig. Da gleichzeitig der Fischkonsum immer weiter zunimmt, werden wir hier früher oder später an Grenzen stoßen«, betonte Buchwald.

Derzeit werden in Deutschland pro Jahr rund 20 000 Tonnen Fisch in über 3000 Aquakulturbetrieben erzeugt. Der Anteil von Mecklenburg-Vorpommern liege bei 1170 Tonnen. Ein Vorteil dieser Kulturen sei die Entwicklung und Umsetzung geschlossener Kreisläufe. Für Aquakulturforschungen wurden seit dem Jahr 2000 rund 2,9 Millionen Euro Landesmittel und 8,8 Millionen Euro aus den EU-Fischereifonds aufgewendet.

Laut dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf importiert Deutschland 80 Prozent der verzehrten Fische. Europa spiele mit einer Menge von drei Millionen Tonnen oder vier Prozent der weltweiten Aquakultur-Fischmenge eine kleine Rolle. In Born können die experimentellen Aquakulturanlagen für die Zucht von Forellen, Stören oder Zander besichtigt werden. Für die Wiederansiedlung des Baltischen Störs in der Ostsee werden dort die Jungtiere gezüchtet. Wie Gerd-Michael Arndt von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei sagte, leben dort aktuell Störe. Hunderttausende Larven werden in der Oder als späterem Laichgebiet ausgesetzt.

Zentraler Punkt sei die Erforschung des Tierwohls. Es werden Parameter dafür gesucht, wie bei verschiedenen Fischarten die Haltungsbedingungen so gewählt werden, dass sich die Tiere wohl fühlen. Ein Problem sei, welche Kriterien zum Befinden bei Fischen angelegt werden. dpa/nd

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