Gefährliche Funken

Simon Poelchau über die gefährliche italienische Bankenwelt

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Vermutlich wird es keine Folgen haben, dass die Europäische Zentralbank den beiden kleinen italienischen Banken Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca die Rettung verwehrt hat, die nun nach italienischem Recht abgewickelt werden sollen.

Ein Blick allein auf die Bilanzsumme der beiden Geldhäuser zeigt, dass sich ihre Relevanz für die europäischen Finanzmärkte stark in Grenzen hält: Ihre Größe beträgt gerade mal rund ein Fünfzigstel der Bilanzsumme der Deutschen Bank. Damit haben sie auch längst nicht die Bedeutung für die italienische Bankenwelt, die die Banca Monte dei Paschi di Siena hat, für die die Regierung in Rom gerade mit der EU-Kommission einen sechs Milliarden Euro schweren Rettungsplan ausgehandelt hat.

Dennoch ist damit die Krise im italienischen Bankensektor noch längst nicht überstanden ist. Finanzmarktexperten warnen schon seit längerem, dass weniger Griechenlands enorme Schulden als vielmehr Italiens marode Kreditinstitute mittlerweile das Pulverfass sind, dessen Explosion die europäischen Finanzmärkte kollabieren und die Eurokrise mit aller Macht wieder aufflammen lassen könnte.

So bleibt das mulmige Gefühl, dass diesmal alles gut gegangen ist - aber das nächste Mal der Funke vielleicht überspringen könnte.

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