Rote Flora wehrt sich nach G20 gegen Kritik von rechts

Laut Sprecher Blechschmidt sei in dem Stadtteilzentrum keine Gewalt organisiert worden / Rund 800 Menschen kamen zu »Stadtteilversammlung«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Seit den G20-Protesten in Hamburg steht die Rote Flora im Fokus der bürgerlichen Berichterstattung. Sie habe die Ausschreitung während des Gipfels maßgeblich beeinflusst, hieß es landauf, landab. Daran schlossen sich Forderungen an, den linken Szenetreff in der Hansestadt zu schließen. Nun hat die Flora sich zu den Vorwürfen geäußert - auf einer »Stadtteilversammlung« im Millerntor-Stadion, zu der rund Menschen kamen. Dort trägt für gewöhnlich der FC St. Pauli seine Heimspiele aus.

Die Flora hätte sich an allen Tagen am Protest gegen das Treffen beteiligt, erklärte Sprecher Andreas Blechschmidt nach einem Bericht der »Hamburger Morgenpost«. Man sei aber nie Veranstalter gewesen. Das Gebäude habe nur als Info-Treff gedient, jedoch nicht als Unterkunft für linke Aktivisten. Auch sei in dem Zentrum keine Gewalt organisiert worden, so der Sprecher weiter. Manchmal jedoch seien »zum Teil militante Protestformen« unumgänglich. Die Gewalt - vor allem Freitagabend im Schanzenviertel - stuft Blechschmidt aber als »brandgefährlich« und »unverantwortlich« ein.

Auch Flora-Anwalt Andreas Beuth nahm zu den Vorwürfen am Millerntor Stellung. Er war zuletzt mit einer Äußerung in die Kritik geraten, in der er Sympathien für die Ausschreitungen geäußert hatte - in den Hamburger Nobelvierteln Pöseldorf oder Blankenese. Er habe die falschen Worte gewählt, so der Jurist. In Richtung Senat macht er aber unmissverständlich klar: »Hände weg von der Flora.« nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -