Kabul: Anschlag auf irakische Botschaft
Afghanische Behörden sprechen von Selbstmordattacke / Mindestens sieben Wachleute getötet / Islamischer Staat reklamiert Tat für sich
Kabul. Aufständische haben in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen Anschlag auf die irakische Botschaft verübt. Ein Selbstmordattentäter habe sich am Eingang zur Botschaft in die Luft gesprengt, sagte Nadschib Danisch, ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums, am Montag. Drei weitere Attentäter seien in das Gebäude eingedrungen. Die irakischen Diplomaten seien in Sicherheit. Der Anschlagsort werde derzeit geräumt.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Angriff für sich. Zwei Selbstmordattentäter hätten das Gebäude gestürmt, berichtete das IS-Sprachrohr Amak am Montag im Internet. Demnach seien mindestens sieben Wachleute bei dem Anschlag getötet worden. Die Sicherheitsschleuse sei zerstört. Die Nachricht ließ sich zunächst nicht auf Echtheit überprüfen. Die irakische Armee hatte den IS zuletzt aus ihrer bedeutendsten Hochburg im Irak, der Großstadt Mossul, vertrieben.
Genaue Angaben zu Verletzten gebe es bislang nicht, sagte der Ministeriumssprecher. Laut dem Chef der örtlichen Krankenhäuser, Salim Rasuli, ist mindestens ein Verletzter nach dem Anschlag ins Krankenhaus eingeliefert worden. Krankenwagen seien vor Ort in Bereitschaft. In der Gegend werde noch gekämpft, so Rasuli.
Ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte, der nicht genannt werden wollte, hatte zunächst von einem Selbstmordattentäter und fünf weiteren Verdächtigen gesprochen, die in die Botschaft eingedrungen seien.
Bilder und Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigten am aufsteigenden Rauch über dem Botschaftsgebäude. Örtliche Medien hatten zunächst von einer Explosion gefolgt von Schüssen in oder nahe der irakischen Botschaft berichtet. Fernsehberichte zeigten am Morgen mehrere Fahrzeuge von Polizei und Rettungskräften auf dem Weg zum Anschlagsort. dpa/nd
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