Durch den Scanner ins Stadion
Oliver Kern wundert sich mal wieder über all die Pyro im Ostseestadion
Ordner bei Fußballspielen muss der geilste Job auf Erden sein. Am Einlass wird erst mal alles reingelassen. Wenn die Leute später verbotenerweise Pyro abbrennen und randalieren, wird nicht eingegriffen, um zu deeskalieren. Und wenn die Klopperei so richtig losgeht, wird die Polizei gerufen. Nein, mal im Ernst. Ich würde mit keinem Uniformierten tauschen. Ich hätte zu viel Schiss, beim nächsten Platzsturm auf die Fresse zu bekommen. Trotzdem frage ich mal, warum so oft massenweise Pyrotechnik und Böller ins Stadion gelangen - oder wie jetzt in Rostock geklaute Banner.
Man mag über das Verbot dieser lauten oder stinkenden »Fanutensilien« verschiedener Meinung sein. Ich brauche sie nicht. Auch wenn noch keine Studie deren Gefährlichkeit in den Fanblöcken bewiesen hat, nehme ich meine Kinder nicht mit zum Fußball. Die sind übrigens längst daran gewöhnt, auf Flughäfen Taschen und sich selbst durchleuchten zu lassen. Bei Olympischen Spielen wird es nicht anders gehandhabt. Warum also nicht auch vor deutschen Fußballstadien?
Wer etwas gegen solche Maßnahmen hat, was durchaus zu akzeptieren ist, soll andere Vorschläge machen, wie zu verhindern wäre, dass die Verbote immer wieder umgangen werden. Die Stadionordner sind oft entweder Mitwisser oder überfordert. Das wiederum ist nicht akzeptabel.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.