Air Berlin: Sprechen mit drei Interessenten
Börsennotierte Unternehmen an Teilen der insolventen Fluglinie interessiert / Wettbewerbshüter sehen mögliche Übernahme kritisch
Berlin. Die insolvente Air Berlin verhandelt mit drei Interessenten über eine Übernahme von Teilen ihres Geschäfts. »Neben der Deutschen Lufthansa stehen wir mit zwei weiteren Interessenten aus der Luftfahrt in Kontakt«, erklärte Vorstandschef Thomas Winkelmann der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Die Gespräche liefen schon seit Wochen. Alle Unternehmen seien »in finanzieller Hinsicht seriös, vom Volumen her ausreichend groß, um Air Berlin eine sichere Zukunft zu bieten, und hätten zudem das Interesse, weiterhin vom Standort Deutschland aus zu operieren«. Namen wollte Winkelmann noch nicht nennen. Alle Interessenten seien börsennotiert.
Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hatte am Dienstag Insolvenz angemeldet, weil Großaktionär Etihad die Verluste des Unternehmens nicht mehr ausgleichen will. Der Flugbetrieb ist durch einen Kredit des Bundes über 150 Millionen Euro noch für etwa drei Monate gesichert. Außer der Lufthansa soll Ryanair-Konkurrent Easyjet Branchengerüchten zufolge an Teilen der Fluglinie interessiert sein. Auch die Thomas-Cook-Tochter Condor hat Interesse angemeldet.
Unterdessen hat die Monopolkommission Bedenken gegen die mögliche Übernahme der Lufthansa angemeldet. Achim Wambach, der Chef des Gremiums, sagte der »Rheinischen Post«, die Lufthansa müsse mit strengen Auflagen rechnen. Auch Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) betonte, aus kartellrechtlichen Gründen könne nicht eine Airline alle Landerechte übernehmen. Sie rechne in den Verhandlungen aber mit einer schnellen Lösung. Agenturen/nd
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