Air Berlin: Gläubiger treffen sich am Mittwoch

Verhandlungen laufen, Wöhrl bekräftigt Interesse

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Im Fall der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin wird sich der vorläufige Gläubigerausschuss an diesem Mittwoch zu seiner konstituierenden Sitzung treffen. Das erfuhr die dpa aus dem Umfeld der Verhandlungen um den Verkauf des Unternehmens. Noch offen ist, ob und welche Entscheidungen in der Sitzung getroffen werden könnten. Air Berlin hatte am Dienstag vergangener Woche Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und am Freitag mit der Lufthansa Gespräche über die Übernahme von Teilen des Fluggesellschaft aufgenommen.

Die Verhandlungen laufen nach Angaben des Air-Berlin-Chefs Thomas Winkelmann «auf Hochtouren». Die Gespräche liefen «Tag und Nacht», sagte er dem «Handelsblatt». Er sei «zuversichtlich, bald erste positive Nachrichten melden zu können. Derzeit verhandele Air Berlin mit Lufthansa und »mindestens noch zwei weiteren Interessenten«, sagte Winkelmann, ohne Namen zu nennen. Medienberichten zufolge sind neben dem britischen Billigflieger Easyjet auch der Touristikkonzern Tui und die Thomas-Cook-Tochter Condor an Teilen von Air Berlin interessiert. Auch der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl bekräftigte am Dienstag gegenüber dem »Tagesspiegel« noch einmal sein ernsthaftes Kaufinteresse. Das Angebot Wöhrls stufte Winkelmann als PR-Schachzug ein. Ihm sei keine Vorlage bekannt. Da die Zeit auch mit Blick auf die über 8000 Mitarbeiter dränge, beschäftige sich Air Berlin »vorrangig mit den Angeboten, die uns vorliegen und die seriös sind«. Die Gewerkschaften würden regelmäßig informiert.

Wöhrl wies den Vorwurf zurück, sich nur profilieren zu wollen. Mit Blick auf die Kompetenz seiner Luftfahrtgruppe und seine Beteiligung am Aufbau der heutigen Air Berlin sei dies eine Unverschämtheit. Die von ihm früher geführten Fluggesellschaften Deutsche BA, LTU und gexx seien wichtige Bausteine der heutigen Air Berlin. Selbst die Lufthansa-Billigtochter Eurowings habe ihre Wurzeln in dem von ihm gegründeten Nürnberger Flugdienst. »Börse Online« sagte Wöhrl, er wolle Air Berlin »in seiner gegenwärtigen Aufstellung« fortführen und »im laufenden Betrieb« sanieren. Angaben zum Investitionsvolumen oder zu Partnern machte er nicht. Agenturen/nd

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